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Anschlag in Magdeburg: Vorgesetzter von mutmaßlichem Täter suspendiert


Soll Bedenken nicht ernst genommen haben
Klinik stellt Chef des Magdeburg-Attentäters frei

Von dpa
Aktualisiert am 20.02.2025 - 18:39 UhrLesedauer: 2 Min.
Ein schwer bewaffneter Polizist auf dem verwüsteten Weihnachtsmarkt in Magdeburg (Archivbild): Der mutmaßliche Täter wurde jetzt von Dresden nach Leipzig verlegt.Vergrößern des Bildes
Ein Polizist vor dem Tatort in Magdeburg (Archivbild): Der Vorgesetzte des mutmaßlichen Täters steht in der Kritik. (Quelle: Heiko Rebsch/dpa/dpa-bilder)
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Nach dem Attentat auf einem Weihnachtsmarkt in Magdeburg wird nicht nur die Rolle der Polizei aufgearbeitet. Auch der Arbeitgeber des mutmaßlichen Täters zieht Konsequenzen.

Der Klinikbetreiber Salus will als ehemaliger Arbeitgeber des Magdeburg-Täters umfassend aufarbeiten, wie Hinweise auf eine problematische gesundheitliche Verfassung des Mannes behandelt wurden. Bis zum Ende interner Untersuchungen sei der ärztliche Direktor des Maßregelvollzugs Bernburg freigestellt worden, teilte Salus nach einer Aufsichtsratssitzung mit.

Die Salus ist eine gemeinnützige Betreibergesellschaft für sozialorientierte Einrichtungen des Landes Sachsen-Anhalt. Der mutmaßliche Attentäter von Magdeburg, Taleb A., war dort seit 2020 im Maßregelvollzug in Bernburg im Salzlandkreis als Stationsarzt tätig. Sein Aufgabengebiet umfasste die psychiatrische Betreuung von Straftätern auf drei Stationen. Kurz vor Weihnachten hatte der Mann aus Saudi-Arabien mit einem Auto auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg sechs Menschen getötet und knapp 300 verletzt.

Interne Bedenken verliefen im Nichts

Anfang Februar war bekannt geworden, dass sich Kollegen ein paar Monate vor dem Anschlag Sorgen um die Verfassung von Taleb A. machten und diese Hinweise auch an Vorgesetzte weitergaben. Taleb A. hatte in einem Gespräch im Dienstzimmer gesagt, er befände sich in einem Krieg, "aber nicht im metaphorischen Sinn, sondern in einem wirklichen Krieg, dessen Ausgang entweder sterben oder umbringen sein wird". In einer E-Mail regte ein Mitarbeiter daraufhin an, dass man Taleb A. Hilfe anbieten müsse.

Später führte der ärztliche Direktor, den die E-Mail auch erreichte, ein Gespräch mit Taleb A. "Seine Äußerung wurde als überspitzter Ausdruck einer persönlichen Konfliktbelastung interpretiert", sagte eine Salus-Sprecherin Anfang Februar. Es sei bekannt gewesen, dass er sich vom Islam abgewandt hatte und als Aktivist tätig war.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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