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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Newsblog zum Anschlag in Magdeburg Neue Details zu Anschlags-Opfern veröffentlicht
Der mutmaßliche Täter sitzt in Untersuchungshaft. Innenministerin Faeser kündigt weitere Ermittlungen an. Alle Entwicklungen im Newsblog.
"Mein Herz blutet": Katja Krasavice hilft Betroffenen
12.23 Uhr: Nach dem Anschlag in Magdeburg, meldete sich Musikerin Katja Krasavice auf Instagram zu Wort. Sie habe weinend vor dem Fernseher gesessen. Sie sei mit den Gedanken bei den Opfern und deren Angehörigen. "Mein Herz blutet", schrieb sie. Es seien unschuldige Menschen, die dort für den Rest ihres Lebens traumatisiert worden seien und schlimmer. Den Überlebenden bot sie ihre Hilfe an. Mehr dazu lesen Sie hier.
Staatsanwaltschaft macht Angaben zur Herkunft der Opfer
11.49 Uhr: Die fünf Menschen, die beim Anschlag auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt getötet wurden, kamen aus Niedersachsen und Sachsen-Anhalt. Der getötete neunjährige Junge stamme aus Niedersachsen, sagt ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Magdeburg auf Anfrage. Die vier Frauen im Alter von 45, 52, 67 und 75 Jahren kämen aus dem Großraum Magdeburg. Um die Familien zu schützen, gab der Sprecher keine weiteren Details zur Herkunft bekannt.
Hier wird Taleb A. zum Haftrichter abgeführt
11.35 Uhr: Nach dem Anschlag mit mehreren Toten und Dutzenden Verletzten sitzt Taleb A., der mutmaßliche Täter, in Untersuchungshaft. Am Samstagabend ist er zum Haftrichter gebracht worden.
Magdeburg trauert: Blumenmeer vor Johanniskirche
11.12 Uhr: Vor dem Portal der Johanniskirche liegen Blumen, Kerzen und Kuscheltiere, um den Opfern der Tat vom Freitag zu gedenken.
Faeser kündigt Ermittlungen zu Hinweisen auf Attentäter an
10.33 Uhr: Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hat nach dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg zusätzliche Ermittlungen angekündigt, um herauszufinden, welche Behörden zuvor Hinweise auf den Täter hatten. "Das Bundeskriminalamt unterstützt die Ermittlungen der Behörden in Sachsen-Anhalt", sagte Faeser der "Bild am Sonntag". "Die Ermittlungsbehörden werden alle Hintergründe aufklären. Dabei wird auch genau untersucht, welche Hinweise es in der Vergangenheit bereits gab und wie diesen nachgegangen wurde."
Migrantenorganisationen warnen vor Hetze
9.52 Uhr: Das Landesnetzwerk Migrantenorganisationen Sachsen-Anhalt ist empört über die Instrumentalisierung des Anschlages auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt. "Magdeburg darf nicht zum Spielfeld rechter Hetze werden", teilt das Netzwerk mit. Mitarbeiter und Mitglieder des Verbandes hätten mehrere Angriffe, Bedrohungen und Beleidigungen bestätigt.
Beim Gedenken in der Magdeburger Innenstadt tauchten am Samstagabend auch rechte Parolen auf. Mehr als 2.000 Teilnehmer versammelten sich nach Angaben der Polizei auf einem zentralen Platz, vereinzelt kam es zu kleineren Störungen mit körperlichen Auseinandersetzungen. Mehrere Strafverfahren wurden eingeleitet.
Experte über Taleb A.: "Das ist Wahnsinn"
8.23 Uhr: Der mutmaßliche Täter von Magdeburg, Taleb A., hat sich offenbar massiv radikalisiert. Experte Ahmad Mansour ordnet die möglichen Motive ein. Und glaubt, dass der Anschlag vieles ändern könnte. Das Interview lesen Sie hier.
Polizei: Todesopfer sind vier Frauen und ein Junge
5.11 Uhr: Die Polizei Magdeburg veröffentlichte am Sonntagmorgen Angaben zum Geschlecht und Alter der fünf Todesopfer. Demnach handelt es sich bei ihnen um einen neunjährigen Jungen und vier Frauen. Die Frauen waren den Angaben zufolge im Alter von 52, 45, 75 und 67 Jahren.
Haftbefehl gegen Verdächtigen Taleb A. erlassen
3.15 Uhr: Nach der tödlichen Fahrt mit einem Auto über den Weihnachtsmarkt in Magdeburg ist Haftbefehl gegen den festgenommenen Tatverdächtigen erlassen worden. Der 50-Jährige müsse unter anderem wegen des Vorwurfs fünffachen Mordes und mehrfach versuchten Mordes in Untersuchungshaft, teilte die Polizei am frühen Sonntagmorgen in Magdeburg mit.
BKA-Chef: Motivlage noch diffus
0.16 Uhr: Für den Chef des Bundeskriminalamts (BKA), Holger Münch, ist die Motivlage des Todesfahrers von Magdeburg noch zu diffus für eine klare Bewertung. Es gebe aber – trotz der Art der Tatbegehung – keinen Hinweis auf einen islamistisch motivierten Anschlag, sagte Münch im ZDF-"heute journal". Auch der Generalbundesanwalt sage noch nicht eindeutig, wie der Sachverhalt einzuordnen sei. Der Tatverdächtige habe eine islamfeindliche Einstellung, er habe sich auch mit rechtsextremen Plattformen beschäftigt. Es sei heute aber nicht abschließend möglich zu sagen, dass die Tat politisch motiviert gewesen sei, sagte der Chef des Bundeskriminalamts.
Experte: Anschlag hätte verhindert werden können
0.04 Uhr: Der Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg hätte laut einem Experten verhindert werden können. "Mit der Anwendung der anerkannten Regeln der Technik wäre diese Tat nicht möglich gewesen", sagte Experte Christian Schneider dem "Stern". "Wenn es einen zertifizierten Zufahrtschutz gegeben hätte, wäre das Fahrzeug nicht bis auf den Weihnachtsmarkt gekommen. Wenn wir über Zufahrtschutz reden, reden wir über eine normativ geregelte Leistung. Was wir in Magdeburg gesehen haben, war irgendetwas, aber nichts, das den allgemein anerkannten Regeln der Technik entspricht."
Christian Schneider ist Sachverständiger, zertifiziert durch das "Register of Security Engineers and Specialists" (RSES), einem Institut der britischen nationalen Schutzbehörde NPSA. Das RSES ist international zuständig für die Zulassung von nachweisbar qualifizierten Ingenieuren und Spezialisten zur Planung und Durchführung von Maßnahmen der technischen Gefahrenabwehr.
Schneider kritisiert, dass man die Regeln der Norm ISO 22343-2 nicht eingehalten habe. Zu diesen gehörten "Lokalaugenschein mit allen Beteiligten, Bedarfs-, Bedrohungs- und Schwachstellenanalyse durchführen, Berechnen der Angriffswege, Maßnahmendurchführung und qualifizierte Abnahme". Betonpoller alleine reichten nicht aus. Lesen Sie hier mehr über die Diskussion um das Sicherheitskonzept am Magdeburger Weihnachtsmarkt.
Wie sich Taleb A. zunehmend radikalisierte
21.56 Uhr: Es ist ein mögliches Tatmotiv, das es so bei einem Anschlag in Deutschland bisher nicht gegeben hat: "Unzufriedenheit mit dem Umgang mit saudi-arabischen Flüchtlingen", gab Taleb A. den Ermittlern als Grund für seine Horrorfahrt über den Magdeburger Weihnachtsmarkt an. Was trieb den mutmaßlichen Täter noch an? Der Versuch einer Rekonstruktion seiner Radikalisierung.
Papst Franziskus kondoliert in Telegramm an Steinmeier
21.15 Uhr: Papst Franziskus kondoliert in einem Telegramm an Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. "Seine Heiligkeit bringt seine Anteilnahme an der Trauer der Hinterbliebenen zum Ausdruck. Allen Betroffenen sichert er seine geistliche Nähe zu", heißt es in dem Schreiben. "Von Herzen erbittet er allen Gottes Beistand und Trost."
- Eigene Recherche
- Mit Material der Nachrichtenagenturen dpa, Reuters und AFP