"Teil des AfD-Wahlerfolges" Ende von Pegida verkündet – Gründer hat neue Pläne
Der Pegida-Gründer Lutz Bachmann hat das Ende der islamfeindlichen Protestbewegung verkündet. Zuletzt hatte die Gruppe kaum noch Unterstützer mobilisieren können.
Der Gründer der islamfeindlichen Bewegung Pegida, Lutz Bachmann, hat das Ende der rechten Demos verkündet. In einem Video, das er auf Telegram hochgeladen hat, steht Bachmann offenbar am Strand von Teneriffa, wo er mittlerweile lebt. "Der kommende Sonntag wird der letzte Pegida-Straßenprotest in dieser Art und Weise sein", sagt er darin laut übereinstimmenden Medienberichten.
Mehrmals ringt er Berichten zufolge mit den Tränen und wischt seine Augen unter einer Sonnenbrille. Er betont den Erfolg von Pegida: "Wir haben viel erreicht. Ein Teil des Wahlerfolges der AfD geht auf unsere Kappe."
Pegida, was für "Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes" steht, wurde vor zehn Jahren ins Leben gerufen. Die Gruppe konnte besonders in ihren ersten Jahren Zehntausende Menschen zu Demonstrationen mobilisieren, zuletzt waren es deutlich weniger. Doch noch in den vergangenen Wochen hatte die Gruppe für Kundgebungen anlässlich ihres Jubiläums geworben.
Bachmann gibt gesundheitliche und finanzielle Gründe für das Ende von Pegida an. Bachmann war Mitte September vom Amtsgericht Dresden wegen mehrerer volksverhetzender Beiträge auf seinem Telegram-Kanal zu 17 Monaten Haft auf Bewährung verurteilt worden. Zu seiner gesundheitlichen Lage äußerte er sich bislang nicht konkret, obwohl diese im Prozess eine Rolle spielte.
Bachmann hat neue Pläne
Trotz der Verkündung des Endes hat Bachmann offenbar neue Pläne. "Es braucht neue Ideen, neue Macher. Wir arbeiten an neuen Konzepten, Podcast, Radio, TV", sagt Bachmann. Er ruft zudem zur letzten Pegida-Demo auf, dort könne man zum letzten Mal die "Urgewalt der Patrioten" erleben, heißt es.
Das islam- und fremdenfeindliche Bündnis entstand im Oktober 2014 in Dresden. Ableger gründeten sich in vielen anderen Regionen. Die Anhänger berufen sich auf ein nach ihren Worten "christliches Menschenbild" und demonstrieren gegen "Überfremdung" und "die Zerstörung Deutschlands" durch die "Merkel-Diktatur".
Kritiker werfen Pegida "religiös verbrämten Rassismus" vor. Mit Hass- und Hetzreden gegen Flüchtlinge, Politiker und Journalisten kam die Bewegung immer wieder in die Schlagzeilen und gewann schnell an Zulauf.
- Bild: "Schluss mit Pegida!"
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa