Sicherheit bei Fußballturnier Wissing: Können während EM nicht gesamte Bahn kontrollieren
Die Sorge vor Anschlägen und Krawallen ist bei der kommenden Fußball-EM in Deutschland groß. Der Verkehrsminister hält verschärfte Maßnahmen für denkbar.
Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) hat zur Fußball-Europameisterschaft in Deutschland eine Verstärkung der Sicherheitsmaßnahmen im Bahnbetrieb in Aussicht gestellt. "An den Bahnhöfen werden ja Kontrollen von Bahn-Sicherheitspersonal und Bundespolizei durchgeführt. Sollten verstärkte Maßnahmen erforderlich sein, werden sie ergriffen", sagte er den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Was nicht möglich ist, ist eine Infrastruktur wie die der Bahn lückenlos an jeder Stelle zu überwachen. Deswegen ist entsprechende Sicherungstechnik im Einsatz."
Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) hat zweieinhalb Monate vor dem Start der EM in Deutschland vor Randalierern beim Turnier gewarnt und ein rasches Vorgehen gegen sie gefordert. "Klar ist, dass jedes Sommermärchen seine Schattenseiten hat. Auch Hooligans und Krawalltouristen werden sich auf den Weg nach Deutschland machen", sagte er der "Bild am Sonntag". "Wenn Straftaten begangen werden, sollte dort, wo es möglich ist, die Strafe auf dem Fuße folgen."
Wissing: Verschärfungen sind möglich
Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) sieht die Behörden nach eigenen Angaben gut vorbereitet. "Unsere Bundespolizei wird die deutschen Grenzen, Flughäfen und den Bahnverkehr schützen. Wir sind sehr wachsam und gut vorbereitet", sagte sie der "Bild am Sonntag". Faeser hatte für die EM im Sommer bereits Kontrollen an allen deutschen Grenzen angekündigt.
Nach Angaben von Verkehrsminister Wissing hat die Deutsche Bahn bereits rund 50.000 Fahrkarten an Fußballfans verkauft. Während der EM würden 14 Sonderzüge fahren mit täglich 10.000 zusätzlichen Sitzplätzen, sagte Wissing. Fan-Fahrkarten im Fernverkehr kosten 29,90 Euro pro Fahrt, der Nahverkehr zum und vom Stadion ist in der Eintrittskarte inbegriffen. Die Fußball-EM der Männer findet vom 14. Juni bis zum 14. Juli in Deutschland statt. Zuletzt war auch auf einem IS-Propagandakanal mit einem Anschlag auf die Allianz Arena des FC Bayern München gedroht worden. Mehr dazu lesen Sie hier.
- Nachrichtenagentur AFP