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Tino Chrupalla: Arztbefund beruhte auf AfD-Chef-Aussagen


Wirbel um "Stichverletzung"
Nächste Wende im Fall Chrupalla

Von t-online, dpa
Aktualisiert am 07.10.2023Lesedauer: 2 Min.
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Staatsanwaltschaft: Keine giftige Substanz in Chrupallas Blut. (Quelle: Glomex)
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AfD-Chef Tino Chrupalla befand sich im Krankenhaus. Ärzte sollen dort einen "Nadelstich" am Oberarm des rechten Politikers festgestellt haben. Doch der Befund beruht wohl auf keiner Untersuchung.

Der Fall um die vermeintliche Attacke auf AfD-Chef Tino Chrupalla in Ingolstadt bleibt rätselhaft. Wie die Staatsanwaltschaft Ingolstadt am Freitag mitteilte, wurden bei toxikologischen Untersuchungen keine giftigen Stoffe in Chrupallas Blut nachgewiesen.

AfD-Chef Tino Chrupalla war am Mittwochabend nach einer Wahlkampfveranstaltung in ein Krankenhaus gebracht worden. Dort wurde er nach Angaben seiner Partei intensivmedizinisch behandelt, habe mittlerweile aber wieder das Krankenhaus verlassen und werde sich in "weiterführende ärztliche Behandlung begeben". Was genau auf der Wahlkampfveranstaltung geschehen ist, ist noch immer unklar, die Staatsanwaltschaft Ingolstadt leitete Ermittlungen gegen Unbekannt wegen eines Anfangsverdachts auf Körperverletzung ein.

"ZDF frontal" liegt der vorläufige Arztbrief vor, aus dem hervorgeht, dass die Ärzte des Klinikums Ingolstadt eine "intramuskuläre Injektion mit einer unklaren Substanz" bei dem AfD-Chef diagnostiziert haben. Auch ein "Nadelstich" am rechten Oberarm im Bereich der Schultermuskulatur wurde demnach dokumentiert.

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Wie die Deutsche Presse-Agentur aus Ermittlerkreisen erfuhr, hat die Polizei inzwischen dazu auch den behandelnden Arzt befragt. Dem zufolge handelt es sich bei dem Wort um eine Beschreibung des Verletzungsbilds auf Grundlage von Chrupallas Angaben, nicht um eine tatsächliche Feststellung eines erfolgten Nadelstichs. In der Darstellung der AfD heißt es, es sei intramuskulär eine Infektion mit einer noch unbekannten Substanz erfolgt.

Staatsanwaltschaft: Keine Anzeichen für Angriff

Im Arztbrief wird bei Chrupalla "Schwindel mit Übelkeit und Brechreiz sowie Kopfschmerzen mit präkollaptischem Ereignis" diagnostiziert. In den Untersuchungen etwa seines Blutes seien jedoch "keine Substanzen nachgewiesen" worden. Zuvor hatte diese Angaben auch die Bundes-AfD in einer Pressemitteilung gemacht.

Die zuständige Staatsanwaltschaft Ingolstadt teilte am Freitagnachmittag mit, dass es für die Schilderung, Chrupalla sei "beim Selfies schießen in einer Menschenmenge mit einer Spritze in den rechten Oberarm gestochen worden", keine Grundlage gebe. Die Polizei hatte mehrere Zeugen befragt, darunter auch Chrupalla und seine Personenschützer. Keiner dieser Zeugen hat demnach einen körperlichen Angriff oder eine Spritze wahrgenommen. Allerdings sei durch Zeugen beobachtet worden, dass sich Herr Chrupalla nach kurzer Zeit an den Oberarm gegriffen habe, heißt es in der Mitteilung.

Ermittlungen gehen weiter

Die AfD hatte zuvor von einem "tätlichen Angriff" gegen Chrupalla gesprochen. Tino Chrupalla selbst äußerte sich bislang nicht öffentlich zu dem Vorfall.

Bei der Veranstaltung hätten nach ersten Erkenntnissen der Staatsanwaltschaft vom Donnerstag "mehrere Personen Selfies mit Herrn Chrupalla gefertigt, bei denen es zu einem leichten Körperkontakt kam".

Die Staatsanwaltschaft Ingolstadt leitete Ermittlungen wegen eines Anfangsverdachts auf Körperverletzung ein, ohne konkrete Verdächtige. Die Ermittlungen gingen weiter, hieß es am Freitagnachmittag von der Staatsanwaltschaft. So sollen noch die Kleidung von Chrupalla untersucht und weitere Zeugen befragt werden.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
  • zdf.de: "Ärzte bestätigen "intramuskuläre Injektion""
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