AfD-Umfragehoch Gauland: "Kanzlerkandidatur ist nicht realistisch"
Die Umfragewerte der AfD gehen derzeit durch die Decke. Ihr Ehrenvorsitzender, Alexander Gauland, reagiert nun jedoch wenig euphorisch.
Nach Ansicht des AfD-Ehrenvorsitzenden Alexander Gauland sind die guten Umfragewerte seiner Partei mit Vorsicht zu genießen. Die Zustimmung in der Bevölkerung sei nicht in erster Linie Verdienst der AfD. "Sie verdankt sie den Fehlern der anderen", sagte Gauland im Gespräch in der aktuellen Ausgabe der Wochenzeitung "Zeit". Außerdem müsse man "jetzt realistisch bleiben". Keineswegs solle man unvorsichtig werden: "Eine Kanzlerkandidatur ist nicht realistisch."
Die AfD steht in den Meinungsumfragen teilweise über 20 Prozent. Weitere Informationen dazu lesen Sie hier. In Thüringen ist sie laut einer aktuellen Umfrage des MDR mit 34 Prozent sogar stärkste Kraft. In der Partei wird deshalb über die Aufstellung eines Kanzlerkandidaten diskutiert.
Gauland zweifelt in der "Zeit" zudem an einer Regierungsbeteiligung der AfD im Bund. Dafür müsse der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz die Brandmauer nach rechts einreißen, was er nicht tun werde: "Es wird damit anfangen, dass ein CDU-Mann im Osten ihm die Gefolgschaft aufkündigt." Das hält Gauland nicht mehr für ausgeschlossen.
- Vorabmeldung der "Zeit", Nr. 29 vom 6. Juli 2023