"Dringend nötig" Lauterbach: Umgang mit vierter Impfung wird EU-weit angeglichen
Bislang wird die vierte Corona-Impfung in Deutschland über 70-Jährigen und Risikopatienten empfohlen. Das soll sich nach einer Forderung von Gesundheitsminister Lauterbach EU-weit ändern.
Der Umgang mit einer möglichen vierten Corona-Impfung soll EU-weit angeglichen werden. Die EU-Kommission werde "innerhalb kürzester Zeit auf Basis wissenschaftlicher Expertise eine Empfehlung zur vierten Impfung erarbeiten", sagte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) am Dienstag nach einem Treffen mit seinen EU-Kollegen in Brüssel.
Die Gesundheitsminister der EU-Länder hätten seinen Vorschlag, die nationalen Impfstrategien anzugleichen, mehrheitlich unterstützt. Die Empfehlung der EU-Kommission könne "auch für Deutschland ein wichtiger Kompass für den Umgang mit der zweiten Boosterung sein". Die Empfehlung der EU-Kommission könnte innerhalb von sieben Tagen vorliegen.
"Dringend nötig"
Zur Begründung verwies Lauterbach auf neue israelische Daten, nach denen eine vierte Impfung das Sterberisiko bei Corona-Infektionen um 80 Prozent verringere. Eine neue Empfehlung sei deshalb "dringend nötig".
Lauterbach warnte davor, auf einen von den Herstellerfirmen an neue Virusvarianten angepassten Impfstoff zu warten. Die Entwicklung verzögere sich. "Die angepassten Impfstoffe erwarte ich für später", sagte er. September sei jetzt der "Zielmonat". Dies sei aber zu spät.
In Deutschland gilt die Empfehlung für eine vierte Corona-Impfung bisher für Personen, die älter als 70 Jahre sind und als Risikopatienten gelten.
- Nachrichtenagenturen Reuters und dpa