Neue Umfrage Mehrheit befürchtet Radikalisierung der Corona-Proteste
Bei den sogenannten Corona-Spaziergängen erklingt immer wieder der Ruf: "Wir sind das Volk". Eine neue Umfrage zeigt, wie wenig das stimmt. Ein Großteil der Befragten würde nie an einer solchen Versammlung teilnehmen.
Eine deutliche Mehrheit der Bundesbürger lehnt die sogenannten Spaziergänge gegen die Corona-Politik ab. Das ergibt eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Pollytix, für die vom 4. bis 8. Februar 1.547 Erwachsene befragt wurden.
82 Prozent der Befragten können sich demnach nicht vorstellen, zukünftig an solchen Veranstaltungen teilzunehmen. 15 Prozent können sich eine Teilnahme vorstellen. Besonders groß ist ihr Anteil unter Anhängern der rechtspopulistischen und in Teilen rechtsextremen AfD: Hier sind 62 Prozent offen für eine Teilnahme an den Protesten, 35 Prozent lehnen das ab. Unter Wählern anderer Parteien ist die Zustimmung wesentlich geringer: Linken-Wähler könnten sich eine Teilnahme nach AfD-Anhängern mit 15 Prozent noch am häufigsten vorstellen. Unter Grünen-Wähler sind es nur drei Prozent – der niedrigste Wert.
Nur ein Prozent der AfD-Wähler sieht Rechtsextremismus als Gefahr
Eine Radikalisierung der Proteste befürchten insgesamt 71 Prozent der Befragten. 64 Prozent wünschen sich außerdem ein härteres Vorgehen der Polizei gegen die in der Regel unangemeldeten Proteste.
Auf die Frage, was die derzeit größte Bedrohung für die innere Sicherheit in Deutschland ist, nennen insgesamt 37 Prozent Rechtsextremismus, 27 Prozent die organisierte Kriminalität, 22 Prozent den Islamismus und fünf Prozent den Linksextremismus. Auch hier zeigen sich deutliche Unterschiede je nach Parteizugehörigkeit: Unter AfD-Wählern sehen nur ein Prozent im Rechtsextremismus die größte Gefahr, unter Grünen-Wählern sind es 64 Prozent.
- Auswertung der repräsentativen Onlinebefragung der Pollytix Strategic Research Gmbh