Corona-Pandemie in Deutschland Bund hält offenbar Impfquote von deutlich über 70 Prozent für notwendig
Um das Gesundheitssystem nicht zu überlasten, müssten bis zum Herbst rund drei von vier Deutschen geimpft sein. Davon geht das Gesundheitsministerium aus. Dafür brauche es nun neue Angebote.
Das Bundesgesundheitsministerium wirbt zum Schutz vor einer erneuten Corona-Welle für eine deutliche Kraftanstrengung bei den Impfungen in den kommenden Wochen. Erreicht werden müsse eine Quote von "deutlich über 70 Prozent" vollständig Geimpfter in der Gesamtbevölkerung, hieß es am Freitag aus Ministeriumskreisen. So könne eine größere Belastung des Gesundheitssystems im Herbst und im Winter vermieden werden.
Wie die Lage mit der stärkeren Ausbreitung der ansteckenderen Delta-Virusvariante dann sein werde, entscheide sich jetzt in den nächsten sechs bis acht Wochen. Nach Modellrechnungen mache die Schwelle 70 Prozent bei der Impfquote einen entscheidenden Unterschied, die Auslastung der Intensivstationen niedrig zu halten.
Impfkooperation mit Bundesliga?
Wichtig seien nun Gelegenheiten zu unkomplizierten Impfungen vor Ort, hieß es weiter. Dazu trügen Betriebsimpfungen bereits bei. Eine gute Idee könnte etwa auch sein, über Impf-Kooperationen in Städten mit Bundesliga-Standorten nachzudenken.
Zuletzt empfahl das Robert Koch-Institut eine Impfquote von 85 Prozent, um einer vierte Infektionswelle im Herbst zu vermeiden. Das Institut hatte seine Empfehlung nach der Verbreitung der Delta-Variante nach oben korrigiert. Zuvor lag der ausgegebene Zielwert bei 80 Prozent.
Inzwischen sind 34,5 Millionen Menschen oder 41,5 Prozent der Gesamtbevölkerung vollständig mit der meist nötigen zweiten Spritze geimpft. Etwas mehr als 48 Millionen Menschen oder 57,9 Prozent aller Einwohner haben nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) mindestens eine erste Spritze bekommen.
- Nachrichtenagenturen Reuters und dpa