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Corona-Pandemie: Steinmeier mit Astrazeneca geimpft - Seehofer will nicht


Corona-Pandemie
Steinmeier mit Astrazeneca geimpft - Seehofer will nicht

Von dpa
Aktualisiert am 01.04.2021Lesedauer: 3 Min.
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (l.Vergrößern des Bildes
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (l.) wird im Bundeswehrkrankenhaus mit dem Astrazeneca-Impfstoff geimpft. (Quelle: Steffen Kugler/Bundesregierung/dpa./dpa)

Berlin (dpa) - Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat seine erste Corona-Schutzimpfung erhalten. Dem Staatsoberhaupt wurde im Bundeswehr-Krankenhaus in Berlin der Impfstoff von Astrazeneca gespritzt, wie das Bundespräsidialamt mitteilte.

Der 65-Jährige appellierte im Anschluss an alle Bürger, seinem Beispiel zu folgen: "Das Impfen ist der entscheidende Schritt auf dem Weg aus der Pandemie. Nutzen Sie die Möglichkeiten. Machen Sie mit!" Steinmeier kündigte zudem für den Karsamstag eine Fernsehansprache zur aktuellen Lage in der Corona-Pandemie an.

Der Bundespräsident hatte immer betont, dass er erst geimpft werden wolle, wenn er nach der Priorisierung an der Reihe sei. Dies trat nun ein, weil Bund und Länder am Dienstag der Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) gefolgt sind, das Präparat von Astrazeneca in der Regel nur noch für Menschen ab 60 Jahren einzusetzen. Dadurch kann nun auch schon die Altersgruppe der 60- bis 69-Jährigen für dieses Mittel in die Impfkampagne einbezogen werden.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hatte an diese Altersgruppe appelliert, das Impfangebot auch anzunehmen. Nun zeigte er sich erfreut, dass sich Steinmeier impfen ließ. Der Bundespräsident sei damit auch Vorbild für andere. Dies zeige, "wie dieser kleine Piks dann eben doch einen großen Unterschied machen kann für einen selbst, aber vor allem auch für uns alle im gegenseitigen Schutz".

Steinmeier versuchte auch, Bedenken gegen den Impfstoff zu zerstreuen. "Ich vertraue den in Deutschland zugelassenen Impfstoffen", erklärte er in einer Mitteilung. Hintergrund für den weitgehenden Impfstopp mit dem Wirkstoff von Astrazeneca für unter 60-Jährige sind Fälle von Blutgerinnseln (Thrombosen) in Hirnvenen. Mitte März hatte es deswegen schon einmal eine Impfpause von einigen Tagen und neue Überprüfungen gegeben.

Dass sich Steinmeier mit diesem Stoff impfen ließ, stieß auf große Zustimmung. FDP-Chef Christian Lindner sah darin eine "wichtiges Signal" und betonte: "Der Kreis der für Astrazeneca Impfberechtigten sollte bundesweit über die ersten beiden Impfgruppen hinaus ausgeweitet werden." Auch auf Steinmeiers Facebook-Seite gab es viele positive Stimmen. "Vorbildlich, Herr Bundespräsident! Sie haben gewartet, bis Sie an der Reihe waren und den zu Unrecht verpönten Impfstoff genommen", schrieb zum Beispiel eine Frau.

Bislang sind erst wenige Spitzenpolitiker geimpft. Einer von ihnen ist Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU). Steinmeiers Frau Elke Büdenbender, die bei der Priorisierung in einer anderen Stufe als ihr Mann ist, wurde nach dpa-Informationen ebenfalls bereits vor kurzem erstmals geimpft.

In die Altersgruppe der 60- bis 69-Jährigen fällt auch Kanzlerin Angela Merkel (CDU), die nach eigenen Angaben ebenfalls bereit ist, den Impfstoff von Astrazeneca zu nehmen. "Die Möglichkeit, sich impfen zu lassen, ist für mich nähergerückt. Das ist richtig", hatte sie am Dienstagabend nach der Entscheidung von Bund und Ländern zum Impfstoff von Astrazeneca gesagt. Sie müsse sich aber erst einmal über das Verfahren in Berlin informieren.

Bundesinnenminister Horst Seehofer (71) will sich jedoch nicht mit diesem Vakzin impfen lassen. Das sagte eine Ministeriumssprecherin am Donnerstag. Dagegen hatte Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (72) im März eine erste Impfung mit diesem Wirkstoff erhalten.

Eine Fernsehansprache des Bundespräsidenten ist ein ungewöhnlicher Schritt. Normalerweise wendet er sich immer nur zu Weihnachten an die Bürger. Schon in der ersten Corona-Welle im vergangenen Jahr hatte Steinmeier aber diesen Weg gewählt, ebenfalls an Ostern. In den vergangenen Wochen zeigte er wiederholt Verständnis für die wachsende Unzufriedenheit der Bürger mit der Krisenbewältigung in Deutschland, rief aber zugleich zum Durchhalten und zu Zuversicht auf.

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