Ringen um Urlaub Maas zu Reiseverbot: "Weitgehender Einschnitt in die Freiheit "
Der Urlaub auf Mallorca sorgt weiter für Ärger. Die Testpflicht für Flugpassagiere reicht vielen als Reisebremse nicht aus – auch der Kanzlerin nicht. Außenminister Maas fordert eine sorgfältige Prüfung.
Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) hat eine sehr sorgfältige Prüfung eines möglichen Verbots von Reisen in beliebte Urlaubsgebiete im Ausland angemahnt. "Ich glaube, nach den letzten Tagen ist es sehr wichtig, dass die Dinge, die von uns auf den Weg gebracht werden, nachher auch umgesetzt werden können", sagte er am Donnerstag im libyschen Tripolis in Anspielung auf das Hin und Her um die sogenannte Osterruhe.
Ein Reiseverbot wäre "ein sehr weitgehender Einschnitt in die Freiheit von Menschen", betonte Maas. Andererseits sei aber auch die derzeitige Infektionslage außergewöhnlich. "Das ist keine einfache Abwägung", betonte der Außenminister.
"Nicht dauerhaft eine Reisewarnung für die ganze Welt"
Am Mittwoch war bekannt geworden, das Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) die zuständigen Fachressorts damit beauftragt hat zu prüfen, wie man mitten in der Corona-Pandemie eine Reisewelle zum Beispiel nach Mallorca verhindern kann. Die Aufhebung der Reisewarnung für die Lieblingsinsel der Deutschen hatte einen Buchungsboom für die Osterzeit ausgelöst.
Die Reaktivierung der weltweiten Reisewarnung des Auswärtigen Amts für Urlaubsreisen, wie es sie im vergangenen Frühjahr gegeben hat, hält Maas nicht für sinnvoll. "Wir können nicht dauerhaft eine Reisewarnung für die ganze Welt aussprechen", sagte er.
Das System der Reisehinweise solle den Menschen Orientierung geben, welche Länder mehr und welche weniger gefährlich seien. Maas wies auch darauf hin, dass die Reisewarnungen nur Empfehlungen seien. "Letztlich müssen die Menschen selber entscheiden, ob sie reisen, und wenn ja, wohin sie reisen."
- Nachrichtenagentur dpa