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Bildungsministerin Karliczek: Präsenzunterricht "nicht vorstellbar"


Debatte um Schulöffnungen
Bildungsministerin Karliczek: Präsenzunterricht "nicht vorstellbar"

Von dpa, afp
Aktualisiert am 04.01.2021Lesedauer: 2 Min.
Anja Karliczek: Die Bildungsministerin schließt eine rasche Rückkehr an Schulen aus.Vergrößern des Bildes
Anja Karliczek: Die Bildungsministerin schließt eine rasche Rückkehr an Schulen aus. (Quelle: C.Hardt/Future Image/ imago images)

Eine vollständige Rückkehr zum Präsenzunterricht sei laut Anja Karliczek aufgrund der derzeitigen Infektionslage "nicht vorstellbar". Die SPD fordert: Eltern brauchen dann aber bezahlten Urlaub.

In der Debatte um die Wiederaufnahme des Schulunterrichts in Zeiten der Corona-Pandemie hat Bildungsministerin Anja Karliczek die Bevölkerung auf weitere schwierige Wochen eingestimmt. Eine vollständige Rückkehr zum vollständigen Präsenzunterricht in allen Jahrgängen sei aufgrund der Infektionslage in diesen Tagen "nicht vorstellbar", sagte die CDU-Politikerin den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Montag). Die Infektionszahlen seien weiterhin hoch, und es sei noch unklar, welche Auswirkungen die Treffen an den Weihnachtstagen und über den Jahreswechsel hätten. "Wir müssen uns darauf einstellen, dass die Lage an den Schulen wie die Situation insgesamt in den nächsten Wochen schwierig bleibt."

Die Frage, wie mit Kitas und Grundschulen umgegangen werde, könne nicht rein nach Infektionsschutzgesichtspunkten entschieden werden, sondern es sei eine umsichtige politische Abwägung nötig. Präsenzunterricht könne allenfalls mit dem Tragen von Masken und strengster Einhaltung der Hygienevorschriften stattfinden. "Für die älteren Jahrgänge wäre Wechselunterricht dann momentan angezeigt", sagte Karliczek.

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SPD fordert bezahlten Urlaub für Eltern

Auch die Bildungsministerin von Schleswig-Holstein schloss sich der Forderung an. "Angesichts des Infektionsgeschehens und der unsicheren Datenlage bin ich Schulöffnungen im Präsenzunterricht zum 11. Januar gegenüber sehr skeptisch", sagte Karin Prien der "Bild"-Zeitung. "Jetzt kommt es darauf an, die Fortschritte des digitalen Lernens auszuschöpfen." Es sei richtig, dass auch Schulen einen Beitrag leisten müssen, wenn der Lockdown verlängert werde. Dies eröffne die Möglichkeit, "dass unsere Schulen bald wieder Präsenzunterricht anbieten".

Die SPD will unterdessen durchsetzen, dass Eltern mit Kita- und Schulkindern bezahlten Urlaub zur Betreuung des Nachwuchses nehmen dürfen. "Wenn man Schulen und Kitas zu lässt, muss man mitdenken, was mit den Eltern ist. Die brauchen dann bezahlten Urlaub", sagte SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil am Sonntagabend bei "Bild live". "Dann müssen Unternehmen den Eltern freigeben, zehn Tage, 14 Tage, eine Woche." Die bisherige Blockadehaltung der Union in der Frage werde bei der Ministerpräsidentenkonferenz zu Wochenbeginn auf den Tisch kommen.

Klingbeil: Mehr Hinweise, dass Schulen Infektionsherde sein könnten

Auch Klingbeil ließ erkennen, dass es aus seiner Sicht durchaus sinnvoll sein könne, Schulen und Kitas nach den Weihnachtsferien weiter geschlossen zu halten. Es gebe inzwischen immer mehr Hinweise darauf, dass Schulen Infektionsherde sein können, sagte er. Allerdings verstehe er auch Eltern, die ein verlorenes Schuljahr fürchten, sich um den Wissensstand ihrer Kinder sorgen – und Betreuungsmöglichkeiten finden müssen, wenn Schulen und Kitas zubleiben. Zu klären sei, ob Präsenzunterricht von der ersten bis zur sechsten Klasse sowie in den Abschlussklassen schon wieder möglich sei, sagte Klingbeil.

Auch die SPD-Vorsitzende Saskia Esken erwartet in nächster Zeit keine Rückkehr der Schulen zum Regelbetrieb. "Wir werden den Shutdown im neuen Jahr fortsetzen und die Geschäfte und Gaststätten auch weiterhin geschlossen halten", sagt sie der "Rheinischen Post" einem Vorabbericht zufolge. "Eine schnelle Rückkehr der Schulen zum Regelbetrieb ist daher illusorisch."

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen dpa und afp
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