Weitere Zeugen gesucht Angriff auf ZDF-Team: Polizei untersucht Beweismittel

Über eine Woche nach dem Angriff auf ein Kamera-Teams des ZDF wertet die Polizei weiter Beweise aus. Dabei involviert: eine eigens gegründeten Ermittlergruppe.
Zehn Tage nach dem Überfall auf ein ZDF-Team in Berlin wertet die Polizei immer noch die vielen Hinweise und möglichen Beweise aus. Es seien eine "Vielzahl" von Zeugen zu vernehmen und "sehr, sehr umfangreiches Bildmaterial zu sichten und auszuwerten", sagte Polizeipräsidentin Barbara Slowik am Montag im Innenausschuss. Kriminaltechniker würden zudem "diverse Beweismittel" auf Spuren untersuchen.
Aufrufe, um weitere Zeugen zu finden
Dafür sei am 5. Mai eine eigene Ermittlungsgruppe (EG) gegründet worden, die zu dem für politisch motivierte Taten zuständigen Staatsschutz gehöre, sagte Slowik. Die Ermittlungsgruppe habe bereits weitere Zeugen gefunden, die befragt würden. Am Tatort habe die Polizei inzwischen Aufrufe aufgehängt, um weitere Beobachter zu finden. Ähnliche Aufrufe soll es im Internet geben.
Weitere Erkenntnisse aus den laufenden Ermittlungen wollte Slowik nicht nennen. Sie betonte nur erneut, dass die festgenommenen und wieder freigelassenen sechs Verdächtigen "zumindest teilweise der linken Szene zuzurechnen" seien. Die Polizei hatte die Verdächtigen wieder entlassen, weil sie nicht genug Beweise in der Hand hatte, um einen dringenden Verdacht, der für einen Haftbefehl nötig ist, zu begründen.
Das siebenköpfige ZDF-Team der Satiresendung "heute-show" war am Nachmittag des 1. Mai nach Interviews bei einer Demonstration gegen die Corona-Regeln von mindestens 15 zum Teil vermummten Menschen angegriffen worden. Mehrere ZDF-Mitarbeiter und private Wachleute wurden verletzt.
- Nachrichtenagentur dpa