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Wegen Corona-Pandemie: Platzeck fordert Umdenken bei Russland-Sanktionen


Wegen Corona-Pandemie
Platzeck fordert Umdenken bei Russland-Sanktionen

Von rtr
Aktualisiert am 04.05.2020Lesedauer: 2 Min.
Matthias Platzeck: Er empfiehlt, die westlichen Sanktionen gegen Russland auf den Prüfstand zu stellen.Vergrößern des Bildes
Matthias Platzeck: Er empfiehlt, die westlichen Sanktionen gegen Russland auf den Prüfstand zu stellen. (Quelle: Bernd von Jutrczenka/dpa-bilder)

SPD-Politiker Matthias Platzeck will, dass die Sanktionen gegen Russland auf den Prüfstand gestellt werden. Der ursprüngliche Grund dafür habe sich, auch mit Blick auf die Corona-Pandemie, verändert.

Der Vorsitzende des Deutsch-Russischen Forums, Matthias Platzeck, fordert vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie die westlichen Sanktionen gegen Russland zu überdenken. Er sei "spätestens jetzt" der Überzeugung, dass man neu überlegen müsse, sagte der ehemalige brandenburgische SPD-Ministerpräsident am Montag in einer Videoschalte des Vereins der Ausländischen Presse in Deutschland.

Die Corona-Pandemie sei die vielleicht größte Herausforderung der Weltgemeinschaft seit dem Zweiten Weltkrieg: "Man sollte die Kraft und den Mut haben, Dinge, die in der Relevanz wirklich weit dahinter stehen - und dazu zähle ich auch diese Sanktionen - auf den Prüfstand zu stellen."

Sanktionen der EU seit 2014

Die EU hat gegen Russland wegen dessen Annexion der ukrainischen Halbinsel Krim im Jahr 2014 Sanktionen verhängt. Betroffen von den Strafmaßnahmen sind das Banken- und Finanzwesen sowie die Energiebranche. Auf der Krim ist nach Ansicht Platzecks "ein Großteil der dort lebenden Menschen mit dem Zustand, der dort eingetreten ist, erst mal zufrieden". Es werde dort kein Krieg geführt und es seien dort auch keine Menschenleben in Gefahr.

Völlig anders sei der Zustand in der Ost-Ukraine, wo pro-russische Separatisten weite Teile des Landes kontrollieren. Dort fordere der bewaffnete Konflikt Todesopfer, und viele Menschen lebten unter unwürdigen Bedingungen. Er schlage daher vor, "aus ethischen Gesichtspunkten" die Problemfelder Krim und Ost-Ukraine zu trennen und damit Bewegung in den Dialog mit Moskau zu bringen. Die Strafmaßnahmen hätten mit dazu geführt, dass Russland "anti-westlicher" geworden sei, beklagte Platzeck.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur Reuters
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