Vor Geberkonferenz Müller: "Globale Zusammenarbeit" gegen Coronavirus nötig
Berlin/London (dpa) - Zur Eindämmung der Corona-Pandemie setzt Entwicklungsminister Gerd Müller auf eine international deutlich verstärkte Zusammenarbeit.
"Covid-19 besiegen wir nur weltweit oder nicht. So wie es bei Pocken, Masern oder Polio gelungen ist", sagte der CSU-Politiker der Deutschen Presse-Agentur vor der heute von der EU-Kommission geplanten Online-Geberkonferenz.
Großbritannien stellt für die weltweite Entwicklung eines Impfstoffes gegen das Coronavirus 388 Millionen Pfund (etwa 442 Millionen Euro) zur Verfügung. "Um diese Schlacht zu gewinnen, müssen wir zusammenarbeiten, um einen unbezwingbaren Schutzschild um alle Menschen zu bauen", teilte Premierminister Boris Johnson in London mit. Großbritannien ist besonders stark von der Pandemie betroffen.
Eine weltweite Allianz will nun mindestens 7,5 Milliarden Euro Anschubfinanzierung zusammenbringen - außer für Impfstoffe wird das Geld auch für Arzneien und Tests gesammelt. Die für heute Nachmittag geplante Online-Geberkonferenz, an der unter anderem Bundeskanzlerin Angela Merkel und der französische Präsident Emmanuel Macron teilnehmen wollten, wird von der EU-Kommission ausgerichtet. Ziel ist es, schnell Gegenmittel auf den Markt zu bringen und dann preiswert weltweit zugänglich zu machen.
Er hoffe, dass die Konferenz ihr Ziel erreichen werde, sagte Müller. Von besonderer Bedeutung sei die Beteiligung von Unternehmen und Stiftungen an der Initiative. Nötig sei eine "globale Zusammenarbeit in einer völlig neuen Dimension".
"Die WHO sollte etwa zu einem Welt-Pandemie-Zentrum werden mit einem globalen Forschungsverbund und einem gezielten Monitoring und Frühwarnsystem", so Müller zur Rolle der Weltgesundheitsorganisation. "Und für die Zeit, wenn ein Impfstoff vorhanden ist, bereiten wir mit der globalen Impfallianz Gavi bereits eine weltweite Impfkampagne vor."