Vorfall in der Türkei Festgehaltener Bundeswehrsoldat ist wieder in Deutschland
Er hatte in Istanbul ein Selfie-Video gedreht, dann schritt die Polizei ein: Der in der Türkei aufgehaltene Bundeswehrsoldat ist inzwischen nach Deutschland zurückgekehrt.
Der in der Türkei aufgehaltene Bundeswehrsoldat aus Hessen ist wieder in Deutschland. Dies berichtet die Deutsche Presse-Agentur dpa unter Berufung auf den Hessischen Rundfunk. Demnach ist der Mann am frühen Freitagmorgen angekommen.
Der Hessische Rundfunk berichtete, der Mann sei mit der Justiz in Konflikt geraten, weil er in Istanbul ein Selfie-Video aufgenommen hatte. Er habe es auf der großen Istiklal-Einkaufsstraße gedreht. Polizisten in Zivil hätten ihn aufgefordert, das Video zu löschen. Der Mann, der als Tourist unterwegs war, habe sich geweigert und sei deshalb zur nächsten Polizeistation mitgenommen worden.
Unklar, warum das Video den Beamten missfiel
Wieso das Video den Polizisten missfiel, blieb zunächst unklar. In der Einkaufsstraße sind in regelmäßigen Abständen schwere Polizei- und mitunter Militärfahrzeuge geparkt. Sie zu filmen, ist verboten.
Für den Mann war nach dpa-Informationen eine wöchentliche Meldepflicht, aber keine formelle Ausreisesperre angeordnet worden. Er war also auf freiem Fuß. Das Auswärtige Amt hatte am Donnerstag erklärt, dass das Generalkonsulat mit dem Betroffenen in Kontakt sei.
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Zuerst hatte die "Oberhessische Presse" über den Fall berichtet. Demnach handelt es sich um einen 21 Jahre alten Soldaten von der Division Schnelle Kräfte am Bundeswehrstandort Stadtallendorf, der privat nach Istanbul gereist war. Der Mann habe keine türkischen Wurzeln.
- Nachrichtenagentur dpa