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Leipzig: Schweinefleisch-Debatte in Kitas – Erzieher bekommen Drohungen


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Drohungen gegen Kita-Erzieher
"Ich werde sie töten, mit einem Messerstich ins Herz"


Aktualisiert am 31.07.2019Lesedauer: 2 Min.
Drohung gegen eine Leipziger Kita: Aufgrund eines geänderten Speiseplans sind die Mitarbeiter mit Morddrohungen konfrontiert worden.Vergrößern des Bildes
Drohung gegen eine Leipziger Kita: Aufgrund eines geänderten Speiseplans sind die Mitarbeiter mit Morddrohungen konfrontiert worden. (Quelle: Facebook/Burkhard Jung)
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Ein sogenannter Skandal um Kitas, die angeblich Schweinefleisch verbieten,

Die Berichterstattung der "Bild"-Zeitung über ein angebliches Schweinefleisch-Verbot in Kindertagesstätten hat drastische Folgen für die betroffenen Einrichtungen. Der Leipziger Oberbürgermeister Burkhard Jung macht bei Facebook alarmierende Morddrohungen gegen Leitung und Erzieherinnen öffentlich.

"Nein, das ist kein Scherz"

"An den Galgen mit dir oder standrechtlich erschießen", steht auf einem abfotografierten Zettel. "Ich werde sie nicht nur krankenhausreif schlagen, ich werde sie töten, mit einem Messerstich ins Herz", lautet eine weitere Drohung. Besonders ausführlich schildert Jung eine personalisierte Drohung an eine Frau.

"Frau ..., sie führen sofort wieder Schweinefleisch ein, bis 30.7., ansonsten wird die Kita abbrennen, wenn auch zum Nachteil der Kinder. Nein, das ist kein Scherz." Die Drohung fährt laut Jung fort: "Und wenn sie auch die Polizei einschalten, sie wird brennen. Und sie werde ich zusammenschlagen, bis dass sie im Krankenhaus liegen und berufsunfähig sind!!! Also los oder Feuer!" Das sei nur eine kleine Auswahl der Drohungen, die schriftlich oder sogar mündlich eingingen.

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Der SPD-Politiker zeigt sich entsetzt über die Gewaltbereitschaft, die den Kindertagesstätten wegen einer Speiseplanänderung entgegen schlägt. "Es ist unverantwortlich, die Essensauswahl einer Kita zum Untergang unserer Kultur hochzustilisieren", schreibt Jung in seinem Facebook-Profil. "Nein, die Entscheidung der Leipziger Kitas ist keine kulturelle Unterwerfung, sondern eine freie Entscheidung in einem freien Land." Wer das nicht akzeptiere, akzeptiere die Freiheit nicht und bringe sie sogar in Gefahr.


Verantwortlich für die gesunkene Hemmschwelle macht Jung die AfD, denn "die Gaulands, Weidels und Höckes dreschen verbal weiter auf Schwächere ein". Tatsächlich hatte auch der Ex-AfD-Funktionär André Poggenburg mit seiner neuen Kleinstpartei eine Demonstration vor einer der Kindertagesstätten angemeldet und nur in letzter Minute auf Gegendruck zurückgezogen.

Die AfD selbst hatte die Berichterstattung der "Bild" für ihre Parteiwerbung genutzt. Michael Spreng, der frühere Leiter der "Bild am Sonntag", warf seinem ehemaligen Arbeitgeber im "Deutschlandfunk" deswegen vor, zur Vorfeldorganisation der Partei geworden zu sein.

Verwendete Quellen
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