Gastbeitrag in der "Washington Post" Heiko Maas und Angelina Jolie kämpfen gegen sexualisierte Gewalt
Heute leitet Außenminister Maas den UN-Sicherheitsrat: Er will eine Resolution zum Thema sexualisierte Gewalt in bewaffneten Konflikten präsentieren. Für sein Anliegen holt er sich prominente Unterstützung.
Bundesaußenminister Heiko Maas setzt sich gemeinsam mit der US-Schauspielerin Angelina Jolie für den Kampf gegen sexuellen Missbrauch in Kriegsgebieten ein.
In einem gemeinsamen Gastbeitrag für die "Washington Post" schilderten beide am Montag erschreckende Beispiele für Schicksale von Frauen in Krisenländern. Der kongolesische Arzt und Friedensnobelpreisträger Denis Mukwege habe in seiner Klinik im Kongo etwa drei Generationen vergewaltigter Frauen behandelt: Mutter, Tochter und Enkel im Kleinkindalter.
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Jolie und Maas wollen die Ermittlungsmöglichkeiten für diese Straftaten verbessern und die Einhaltung internationaler Normen, etwa von UN-Resolutionen stärken. Außerdem müssten Opfer besser unterstützt werden.
Deutschland will UN-Resolution verabschieden
Deutschland will seinen gegenwärtigen Vorsitz im UN-Sicherheitsrat nutzen, um eine Resolution zu verabschieden, die sich mit den in dem Brief genannten Punkten beschäftigt. Deutschland hat seit 1. April erstmals seit fast sieben Jahren für einen Monat den Vorsitz im mächtigsten UN-Gremium.
In der Resolution sollen unter anderem auch Konsequenzen für diejenigen enthalten sein, die sexualisierte Gewalt gegen Frauen gutheißen oder fördern. "Vergewaltigung und andere Formen sexualisierter Gewalt werden als Kriegs- und Terrortaktik weltweit genutzt", heißt es in dem Beitrag.
Viel zu oft kämen Täter ungestraft davon. "Diese Straffreiheit hat verheerende Konsequenzen", schreiben Jolie und Maas. "Wir haben beide Überlebende in Ländern wie dem Irak, Bosnien und Sierra Leone getroffen, die uns eindringlich gebeten haben, den Mangel an strafrechtlicher Verfolgung zu beseitigen, der dazu führt, dass sexualisierte Gewalt weiter bestehen kann."
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Angelina Jolie kämpft seit Jahren gegen sexualisierte Gewalt in Krisengebieten und arbeitete dazu auch mit dem früheren britischen Außenminister William Hague zusammen. Für die UN-Flüchtlingsorganisation UNHCR ist die 43-Jährige seit vielen Jahren tätig und wurde 2012 zur Sonderbotschafterin ernannt.
- Nachrichtenagentur dpa
- Washington Post: "Sexual violence is rife in war zones. We must take action." (engl.)