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Cem Özdemir warnt vor Reisen: "Keiner ist in der Türkei sicher"


Warnung an Urlauber
Özdemir: "Keiner ist in der Türkei sicher"

Von dpa, pdi

Aktualisiert am 11.03.2019Lesedauer: 1 Min.
Grünen-Politiker Cem Özdemir kritisiert die Pressefreiheit in der Türkei.Vergrößern des Bildes
Grünen-Politiker Cem Özdemir kritisiert die Pressefreiheit in der Türkei. (Quelle: imago-images-bilder)

Die Türkei stellt immer mehr deutschen Journalisten keine neue Arbeitserlaubnis aus. Nun warnt Ex-Grünen-Chef Cem Özdemir vor einer Reise in das Land. Unter Erdogan sei die Türkei ein "Willkürstaat".

Nach der Weigerung türkischer Behörden, mehreren deutschen Korrespondenten die Arbeitsgenehmigungen zu verlängern, warnt der Bundestagsabgeordnete Cem Özdemir (Bündnis 90/Die Grünen) vor einer Reise in das Land. "Keiner ist in der Türkei sicher, weder Deutsche noch Nichtdeutsche. Das ist ein Willkürstaat", sagte der ehemalige Bundesvorsitzende der Grünen im Deutschlandfunk.

Das Vorgehen Ankaras kritisierte Özdemir scharf. "Erdogan hat die türkischen Medien weitgehend gleichgeschaltet. Und jetzt ist offensichtlich der internationale Medienmarkt dran."

Politische Entscheidung

ZDF-Korrespondent Jörg Brase und "Tagesspiegel"-Reporter Thomas Seibert mussten am Sonntagnachmittag die Türkei verlassen und nach Deutschland fliegen. Das Presseamt in Ankara hatte ihnen ebenso wie einem nicht ständig in der Türkei lebenden NDR-Reporter vor rund einer Woche mitgeteilt, dass ihr Antrag auf eine neue Pressekarte nicht bewilligt worden sei.

Özdemir wittert dahinter eine politische Entscheidung: "Journalismus ist für Erdogan, dass man ihm huldigen darf. Das ist nicht, dass man ihm kritische Fragen stellt", sagte der 53-Jährige weiter.


Auch die Bundesregierung sieht Özdemir in der Verantwortung, schließlich sei die Türkei Partner in der Nato sowie Mitgliedstaat im Europarat. "Vielleicht sollte das Berlin mal langsam zur Kenntnis nehmen, dass die reale Türkei, mit der Türkei, die man sich in Berlin wünscht, nicht mehr viel gemeinsam hat."

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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