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Nord-Stream-Sabotage: Ukrainerin weist Vorwürfe von sich


Ukrainer der Nord-Stream-Sabotage verdächtigt
"Kann mir nicht vorstellen, dass er damit etwas zu tun hat"

Von t-online
14.08.2024Lesedauer: 3 Min.
Nord-Stream-ErmittlungenVergrößern des BildesNach dem Sprengstoffanschlag waren die Folgen des Gaslecks deutlich zu erkennen (Archivbild): Gegen einen Ukrainer wurde Haftbefehl erlassen. (Quelle: -/Danish Defence Command/dpa/dpa-bilder)

Ein Ukrainer wird per Haftbefehl wegen der Sabotage an den Nord-Stream-Pipelines gesucht. Eine weitere Verdächtige weist alle Vorwürfe von sich. Sie habe Beweise.

Im Fall der Sabotage an den Nord-Stream-Pipelines im September 2022 hat der Generalbundesanwalt Haftbefehl gegen einen Ukrainer erlassen. Der Mann soll sich von Polen in sein Heimatland abgesetzt haben. Unter Tatverdacht stehen zudem ein weiterer Mann und eine Frau aus der Ukraine, berichteten "Die Zeit", die "Süddeutsche Zeitung" und die ARD. Die beiden betreiben demnach eine Firma, die Tauchtouren im Ausland anbietet.

Die Frau namens Switlana U. wies die Vorwürfe von sich. Im Interview mit RTL/ntv gab sie zwar an, den per Haftbefehl gesuchten Mann – Wolodymyr Z. – zu kennen. Sie habe aber nicht mit ihm gearbeitet. "Er ist ein Freund und Pate meines Kindes", sagte die Frau. Sie wisse nicht sicher, wo sich Z. derzeit aufhalte: "Nach dem, was mir bekannt ist, ist er derzeit in der Ukraine, in Kiew", erklärte sie. Mehr zu dem Haftbefehl lesen Sie hier.

"Er sagte mir, dass ich mir keine Sorgen zu machen brauche"

Kurz nach der Veröffentlichung des Berichts über den erlassenen Haftbefehl habe sie mit dem Tatverdächtigen telefoniert. "Er sagte mir, dass ich mir keine Sorgen zu machen brauche." Sie könne sich jedoch auch nicht vorstellen, dass Z. damit etwas zu tun habe – "denn er hat kleine Kinder."

Video | Aufnahmen zeigen Zerstörung an Nord Stream Pipelines
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Quelle: t-online

Auch sie selbst habe nichts mit der Sabotageaktion zu tun, das könne sie anhand von Fotos und Videos aus dem September 2023 beweisen, sagte U. im Interview. Die Aufnahmen sollen beweisen, dass sie in der Zeit in der Ukraine gewesen sei. RTL/ntv konnte die Echtheit und Authentizität der Fotos dem Bericht zufolge nicht verifizieren. Gegen die Journalisten, die den Bericht ihrer Ansicht nach "voreilig" verfasst hätten, wolle sie gerichtlich vorgehen.

"Da wundert es mich, dass man mich nirgendwo kontaktiert hat"

Ferner wunderte sie sich, dass sich bisher keine Ermittlungsbehörden aus Deutschland, Polen oder der Ukraine bei ihr gemeldet hätten. Dabei reise sie wegen ihres Berufs regelmäßig in Europa. "Da wundert es mich, dass man mich nirgendwo kontaktiert hat."

Switlana U. gab in dem Interview an, mit ihrem Kind die Ukraine Anfang März 2022 – wenige Tage nach der russischen Invasion – verlassen zu haben. Infolgedessen habe sie sich in Polen, Österreich, Bulgarien und Deutschland aufgehalten. Am 2. September 2022 sei sie dann in ihre Heimat zurückgekehrt. Ihr Mann habe sich zu Beginn der Invasion bei der ukrainischen Nationalgarde zur Verteidigung seines Heimatlandes gemeldet.

Sabotage an Nord-Stream-Pipelines im September 2022

Mehrere Sprengungen hatten die beiden Gaspipelines Nord Stream 1 und 2 Ende September 2022 beschädigt und unterbrochen. Die Explosionen wurden in der Nähe der dänischen Ostsee-Insel Bornholm registriert. Wenig später entdeckte man vier Lecks an drei der insgesamt vier Leitungen der Nord-Stream-Pipelines. Durch Nord Stream 1 floss zuvor russisches Erdgas nach Deutschland. Die Inbetriebnahme von Nord Stream 2 war wegen des russischen Truppenaufmarschs an der Grenze zur Ukraine ausgesetzt worden. Die Pipeline wurde nie genutzt.

Zu den Tätern und den Drahtziehern kursierten lange unterschiedliche Spekulationen. In der Bundesregierung sowie bei den an den Ermittlungen beteiligten Behörden gab es über Monate nur einen kleinen Kreis von Menschen, die den jeweils aktuellen Stand der Nachforschungen kannten.

Das mag auch damit zu tun haben, dass der Fall politisch hochbrisant ist. Schließlich war das Projekt Nord Stream 2 von Anfang an höchst umstritten. Polen hatte den Bau der Nord-Stream-2-Pipeline, mit der Gas von Russland direkt nach Mecklenburg-Vorpommern hätte geliefert werden sollen, schon vor dem Angriff Russlands im Februar 2022 abgelehnt.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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