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Mannheim: AfD-Gemeinderatskandidat mit Messer attackiert


Angriff mit Messer
AfD-Politiker in Mannheim attackiert – Täter in Psychiatrie

Von dpa, csi, ann, law

Aktualisiert am 05.06.2024Lesedauer: 3 Min.
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Ein abgerissenes Wahlplakat in Mannheim: Nach Angaben der Partei erwischte der Politiker einen Plakatabreißer, der ihn daraufhin angegriffen haben soll. (Quelle: dpa)

Ein weiterer Angriff auf einen Politiker: Diesmal trifft es einen Kommunalwahlkandidaten der AfD. Er kam wohl mit Schnittverletzungen davon.

In Mannheim ist ein AfD-Kandidat für die Kommunalwahl am Dienstagabend mit einem Messer verletzt worden. Der 25-jährige Tatverdächtige wurde noch am Abend widerstandslos festgenommen, teilte die Polizei Mannheim in einer Pressemitteilung mit. Er soll zuvor mehrere Wahlplakate beschädigt und entwendet haben. Der Vorfall ereignete sich demnach gegen 22.30 Uhr.

Laut Polizei bekam "ein AfD-Politiker" das Geschehen ebenfalls mit, verfolgte den Tatverdächtigen und stellte ihn. Der 25-Jährige soll den Politiker dann mit einem Cuttermesser verletzt haben und zunächst geflüchtet sein. Bei dem 25-Jährigen gebe es deutliche Hinweise auf eine psychische Erkrankung, so die Polizei. Er wurde in ein psychiatrisches Krankenhaus eingeliefert. Aktuell gebe es keine Anhaltspunkte, dass der Tatverdächtige den AfD-Politiker bei dem Angriff erkannt habe.

Video soll Tat zeigen

Die AfD sprach zwischenzeitlich von drei beteiligten Personen, zwei konnten demnach flüchten – für diese Angaben gibt es derzeit keine Bestätigung der Polizei und auch auf einem Video, das die Tat zeigen soll und offenbar von dem verletzten AfD-Kandidaten selbst gefilmt wurde, ist nur ein Angreifer zu sehen.

Das Video zeigt, wie der Filmer einem jüngeren Mann über den Marktplatz hinterherläuft und schreit "Stopp! Bleiben Sie stehen!". Der jüngere Mann trägt mehrere AfD-Wahlplakate unter dem Arm und hat mutmaßlich ein Teppichmesser in der Hand. "Sofort hinlegen!", ruft der Filmende. Dann entsteht ein Handgemenge. Zu sehen ist, wie der Mann mit dem Messer ausholt, die restlichen Bilder sind verwackelt.

AfD-Politiker kandidiert für Gemeinderatswahl

Der baden-württembergische AfD-Bundestagsabgeordnete Malte Kaufmann erklärt auf Facebook, dass es sich bei dem Angegriffenen um Heinrich Koch handelt. Informationen von t-online bestätigen diese Meldung.

Der 62-jährige Koch kandidiert für die AfD auf Listenplatz 3 für die Gemeinderatswahl in Mannheim, die zeitgleich mit der Europawahl an diesem Sonntag stattfindet. Koch ist Ingenieur, 2021 kandidierte er auch für den Landtag.

Der AfD-Politiker soll das Krankenhaus nach Angaben der Partei noch am Mittag verlassen, er habe Schnittverletzungen an Ohr und Bauch davongetragen. Die AfD sprach von einer Attacke von Linksextremisten – die Polizei geht allerdings bisher davon aus, dass der Tatverdächtige den AfD-Politiker bei dem Angriff nicht erkannte. "Wir sind erschrocken und bestürzt", sagte der AfD-Landesvorsitzende Markus Frohnmaier.

Der Mannheimer Oberbürgermeister Christian Specht hat den Angriff scharf verurteilt. "Diese feige Tat ist abscheulich und durch nichts zu rechtfertigen", teilte der CDU-Politiker am Mittwoch mit. "Wer Wahlbewerber attackiert, stellt unsere freien, gleichen, allgemeinen, unmittelbaren und geheimen Wahlen infrage – und damit die Basis unserer Demokratie."

Der niederträchtige Vorfall reihe sich ein in eine Serie von Angriffen auf Wahlkampfhelferinnen und -helfer, Politikerinnen und Politiker, die aktuell in ganz Deutschland zu beobachten sei. "Der Hass und die Gewaltbereitschaft, die sich in unserer Gesellschaft derzeit Bahn brechen, sind unerträglich."

Weiterer Vorfall in Uelzen mit 20 bis 30 Vermummten

In den vergangenen Wochen hatte es immer wieder Angriffe auf Politiker und Wahlkampfhelfer gegeben. Besonders viel Aufsehen erregte der Angriff auf den SPD-Politiker Matthias Ecke in Dresden. Er wurde Anfang Mai krankenhausreif geschlagen.

Am vergangenen Samstag kam es zudem zu einem Vorfall vor dem Wohnhaus des AfD-Landtagsabgeordneten Peer Lilienthal im niedersächsischen Landkreis Uelzen. Dort waren 20 bis 30 überwiegend vermummte Menschen mit einem Reisebus am Haus des Politikers und haben auch Flugblätter in umliegende Briefkästen geworfen, wie eine Sprecherin des Innenministeriums am Mittwoch mitteilte.

Zuvor hatte die "Braunschweiger Zeitung" darüber berichtet. Ein Ermittlungsverfahren wurde laut Ministeriumssprecherin wegen Beleidigung, übler Nachrede und Verleumdung eingeleitet. Die Anzeige befinde sich derzeit in Bearbeitung. Die AfD-Landtagsfraktion bestätigte, dass es zu einem Vorfall kam, der sich gegen Lilienthal richtete. Er sei zu dem Zeitpunkt nicht zu Hause gewesen und habe am Sonntag Anzeige erstattet. Laut der Polizei in Lüneburg gab es Verletzte: Eine Einwohnerin und eine Person aus der Gruppe.

Verwendete Quellen
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