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Das ist die Frau, über die Markus Lanz nur den Kopf schütteln konnte


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Frühere Russland-Korrespondentin
Wer ist die Frau, die bei Lanz Kopfschütteln auslöste?


Aktualisiert am 25.02.2022Lesedauer: 3 Min.
Gabriele Krone-Schmalz: Die frühere Russland-Korrespondentin der ARD löst mit ihren Aussagen zum Ukraine-Konflikt regelmäßig Widerspruch aus.Vergrößern des Bildes
Gabriele Krone-Schmalz: Die frühere Russland-Korrespondentin der ARD löst mit ihren Aussagen zum Ukraine-Konflikt regelmäßig Widerspruch aus. (Quelle: Günther Ortmann/imago-images-bilder)
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Mit ihren Aussagen zum Ukraine-Konflikt stand Gabriele Krone-Schmalz bei "Markus Lanz" ziemlich alleine da. Es war nicht das erste Mal, dass die Top-Journalistin polarisierte. Ihre Nähe zum Kreml ist schon legendär.

Zu Wendezeiten kamen die Deutschen kaum an Gabriele Krone-Schmalz vorbei. Von 1987 bis 1991 berichtete die ARD-Korrespondentin mit dem markanten Kurzhaarschnitt regelmäßig für die "Tagesschau" aus Moskau, im Wechsel mit ihrem Kollegen Gerd Ruge. In diesen Jahren begründete Krone-Schmalz ihren Ruf als Russland-Kennerin, bis heute veröffentlicht sie regelmäßig zu dem Thema Bücher. Mit ihren Positionen zum Ukraine-Konflikt hat die promovierte Historikerin aber nicht erst bei "Markus Lanz" entschiedenen Widerspruch ausgelöst.

Hinweis: Alle aktuellen Informationen zum Ukraine-Krieg finden Sie hier auf einen Blick.

Schon ihr 2007 erschienenes Buch "Was passiert in Russland?" brachte ihr den Vorwurf der Geschichtsklitterung und "manipulativen Vereinfachung" ein, wie es in der Rezension der "Süddeutschen Zeitung" hieß. Laut Klappentext wollte Krone-Schmalz mit dem Buch "bewusste und unbewusste Verfälschungen im gängigen Russlandbild" aufzeigen. Kritiker sahen darin aber eher den Versuch einer Rechtfertigung für die Unterdrückung der Opposition in Russland und Putins energiepolitische Erpressung der Ukraine.

Krone-Schmalz: "Selektive Wahrnehmung"

Kontrovers wurde auch ihr Buch "Russland verstehen: Der Kampf um die Ukraine und die Arroganz des Westens" aufgenommen, das 2015 nach der Maidan-Revolution in der Ukraine und der späteren Annexion der Krim durch Russland erschien. Zu dieser völkerrechtswidrigen Aneignung schrieb Krone-Schmalz: "Was Putin getan hat, ist keine Landnahme, sondern Notwehr unter Zeitdruck". Russlands Politik in der Ukraine-Krise beschrieb sie als "weitgehend defensiv".

Die "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" warf ihr vor, wichtige Fakten einfach wegzulassen, beispielsweise den massiven Druck der russischen Regierung auf Kiew, bevor der damalige ukrainische Präsident Viktor Janukowitsch das Assoziierungsabkommen mit der EU überraschend platzen ließ. Krone-Schmalz selbst pflege "die 'selektive Wahrnehmung' der Wirklichkeit, die sie der westlichen Politik und den deutschen Medien vorwirft".

Krone-Schmalz festigt Ruf als "Putin-Versteherin"

Der Slawistik-Professor Matthias Freise nannte das Buch in einem offenen Brief an die Autorin "geradezu abstoßend". Er schrieb: "Selbst wenn man realpolitisch von Interessen und Einflusssphären und nicht von Demokratie und Menschenrechten spricht – selbst dann ist diese Berichterstattung absolut unerträglich". Schon der Versuch, sich in die Führung im Kreml einzufühlen, sei "eigentlich unstatthaft", "unsere Empathie" gehöre stattdessen dem russischen Volk.

Krone-Schmalz festigte jedoch ihren Ruf als "Putin-Versteherin" mit ihrem 2017 erschienenen Buch "Eiszeit. Wie Russland dämonisiert wird und warum das so gefährlich ist". Darin verteidigt sie Moskau gegen den Vorwurf einer expansiven Außenpolitik gegenüber Polen, den baltischen Ländern und der Ukraine: "Könnte es nicht auch sein, dass Russland aus der strategischen Defensive heraus handelt und versucht, bestehende Einflusszonen zu halten?", fragt Krone-Schmalz im Klappentext des Buches. Die These von der "strategischen Defensive" Russlands scheint nach den Ereignissen der vergangenen Tage jedoch kaum haltbar.

"Frau Krone-Schmalz spricht mir mit jedem Satz aus der Seele"

Trotzdem scheint Krone-Schmalz mit ihrem Verständnis für die Putin-Regierung bei vielen Deutschen gut anzukommen. Ihre Bücher landen regelmäßig auf der "Spiegel"-Bestsellerliste, als kontroverse Stimme wird sie gerne in Talkshows wie "Markus Lanz" eingeladen. Auch mit Lesungen und Vorträgen erreicht sie ein großes Publikum, auf YouTube werden ihre Auftritte Hunderttausende Male angeklickt.

Aus den Kommentaren dort lässt sich gut ablesen, was die Menschen an Schmalz-Krone schätzen. "Ich würde mir sehr wünschen, Journalisten von diesem Format auch in den 'Öffentlich Rechtlichen' hören und sehen zu können", schreibt dort beispielsweise Wolfgang B. "Leider lässt das unsere 'spezielle Art von Demokratie' nicht mehr zu. Frau Krone-Schmalz spricht mir mit jedem Satz aus der Seele".

Verwendete Quellen
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