"Orange the World" Darum erleuchten viele Gebäude heute orange
Heute werden zahlreiche Gebäude in orangefarbenes Licht getaucht. Die Aktion hat am Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen eine besondere Bedeutung – auch für eine deutsche Organisation.
"Orange The World" lautet der weltweite Aufruf des UN-Generalsekretariats. Das ist der Grund dafür, weshalb am 25. November ab 17 Uhr zahlreiche Gebäude und Wahrzeichen in einem orangenem Licht erstrahlen. Darunter – von Hamburg bis Bayern – die Altonaer Fischauktionshalle in Hamburg, die Europäische Zentralbank (EZB) und die Paulskirche in Frankfurt, die Allianz Arena in München sowie die Große Olympiaschanze in Garmisch-Partenkirchen.
"Zonta Says NO" erinnert an Deutschlands Ratifizierung
Hintergrund ist die Forderung der "Union deutscher Zonta Clubs", die eine konsequente Anwendung der Istanbul-Konvention fordert – ein Regelwerk, das ein Maßnahmenpaket zur Vermeidung von Gewalt, zum Opferschutz und zur Verfolgung der Täter vorgibt.
Die "Union deutscher Zonta Clubs" will dieser Forderung Nachdruck verleihen. Sie setzt sich mit der Kampagne "Zonta Says NO" gegen Gewalt und für einen nachhaltigen Schutz von Frauen und Mädchen ein. "Da ist eine gesamte Gesellschaft gefragt, hinzuhören, hinzusehen und zu handeln" sagt Karin Lange, Pressesprecherin der Union deutscher Zonta Clubs, zu t-online.
Vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie und der damit einhergehenden zunehmenden Gewalt gegen Frauen und Mädchen, hatte Zonta bereits Anfang des Jahres ein Codewort eingeführt, das Frauen in Gewaltsituationen helfen soll. Mit dem Anstrahlen der Gebäude will die internationale Frauenrechtsorganisation erneut auf die Istanbul Konvention aufmerksam machen. "Der 25. November ist mehr als nur eine Symbolaktion. In Sachen Istanbul-Konvention haben Politik und Gesellschaft diesbezüglich noch ein paar Hausaufgaben zu machen" mahnt Lange.
Jeden zweiten Tag stirbt eine Frau durch die Hand ihres Partners
Auch in Deutschland ist die Istanbul-Konvention seit 2017 ratifiziert. Dennoch ist die Realität weit entfernt von dem Vorhaben der Bundesregierung: "Jeden zweiten bis dritten Tag wird in Deutschland eine Frau durch ihren Partner getötet, und diese statistische Größe ist nur die Spitze des Eisbergs", warnt Doris Brummer, Präsidentin der "Union deutscher Zonta Clubs".
"Wir begrüßen die Anstrengungen von Bund und Ländern. Gleichzeitig erwarten wir eine konsequentere Umsetzung der Istanbul-Konvention des Europarats. An der Seite von UN Women in Deutschland fordern wir daher ein gesetzlich verankertes Recht auf einen Platz im Frauenhaus sowie eine langfristige und verlässliche Finanzierung der Beratungs- und Hilfsinstitutionen und den Ausbau von Präventionsangeboten, die Männer und Frauen gleichermaßen mit einbeziehen", erklärt Brummer.
- Pressemitteilung Union deutscher Zonta Clubs
- Gespräch mit Karin Lange, Pressesprecherin der Union deutscher Zonta Clubs