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Volksverhetzung: Ermittlungen gegen CSU-Kandidaten


Nazi-Tattoo am Unterarm
Ermittlungen gegen CSU-Politiker wegen Volksverhetzung

Von dpa
Aktualisiert am 28.02.2020Lesedauer: 1 Min.
Das Tor zur Gedenkstätte des Vernichtungslagers Auschwitz: Ein CSU-Kandidat hat den Spruch "Arbeit macht frei" auf seinen Unterarm tätowiert.Vergrößern des Bildes
Das Tor zur Gedenkstätte des Vernichtungslagers Auschwitz: Ein CSU-Kandidat hat den Spruch "Arbeit macht frei" auf seinen Unterarm tätowiert. (Quelle: Damian Klamka)

Gegen einen Mann in Niederbayern wird wegen Volksverhetzung ermittelt: Der CSU-Kandidat für die Kommunalwahl soll ein Tattoo mit einem zynischen Nazi-Spruch auf dem Unterarm haben.

Vor der Kommunalwahl ermittelt die Staatsanwaltschaft Passau wegen des Verdachts der Volksverhetzung gegen einen CSU-Listenkandidaten. Das bestätigte ein Sprecher der Behörde am Freitag. Der Mann aus dem niederbayerischen Jandelsbrunn (Landkreis Freyung-Grafenau) trägt Medienberichten zufolge am Unterarm eine Tätowierung mit dem Nazi-Spruch "Arbeit macht frei". Der Beschuldigte habe Polizisten das Tattoo am Arm bereitwillig gezeigt, sagte der Staatsanwalt. "Arbeit macht frei" montierten die Nationalsozialisten über Tore von Konzentrationslagern.

Die örtliche CSU distanzierte sich von dem Gemeinderatskandidaten. Der Ortsverbandsvorsitzende Anton Autengruber bestätigte der Deutschen Presse-Agentur den Vorgang und sagte, er bedaure, dass die Kandidatur des Mannes "auf dem hinteren Teil" der Liste nicht mehr rückgängig gemacht werden könne, weil die entsprechende Frist für die Kommunalwahl am 15. März abgelaufen sei.

CSU entschuldigt sich für Kandidaten

In einer Erklärung des CSU-Ortsverbands heißt es laut Bayerischem Rundfunk: "Wir bedauern den Vorgang und verurteilen das ausgesprochen unsensible Verhalten des parteilosen Kandidaten." Wäre dem Ortsverband der Sachverhalt bekannt gewesen, hätte es niemals eine Nominierung für die Gemeinderatsliste gegeben. "Wie in der gesamten CSU hat auch im Ortsverband Jandelsbrunn rechtsradikales Gedankengut oder Antisemitismus keinen Platz."

Die "Passauer Neue Presse" hatte zuvor berichtet, dass die CSU in Jandelsbrunn ihren ursprünglichen Bürgermeisterkandidaten zurückgezogen habe, nachdem er durch AfD-sympathisierende Posts auf Facebook aufgefallen war. In der 3.300-Einwohner-Gemeinde hat Bürgermeister Roland Freund von der parteilosen Wählergemeinschaft bei der Kommunalwahl nun keinen Gegenkandidaten.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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