"Umweltsau"-Debatte Fernsehautoren kritisieren WDR-Chef Tom Buhrow massiv
Immer mehr Stimmen werden laut, die Tom Buhrows Entschuldigung für das "Umwelt"-Lied als Fehler sehen – auch aus dem WDR selbst. Nun mischen sich auch die freien Autoren des Senders in die Diskussion ein.
In der Debatte um das "Umweltsau"-Lied haben sich freie Fernsehautoren mit den WDR-Mitarbeitern solidarisiert und Intendant Tom Buhrow massiv kritisiert. "Tom Buhrow ist mit seiner Reaktion auf den künstlich erzeugten Skandal in eine Falle getappt, aus der er ohne massiven Glaubwürdigkeitsverlust nicht mehr herauskommt", schrieben mehr als 40 Unterzeichner einer am Montag veröffentlichten Solidaritätserklärung.
Darin fordern die freien Autoren: "Ein Medienmanager, dessen Umgang mit moderner, rechter Propaganda von so viel Naivität und Ungeschicktheit zeugt und der nicht in der Lage ist, sich in einfachsten Fragen der Presse- und Meinungsfreiheit vor seine MitarbeiterInnen zu stellen, gefährdet eben diese Freiheiten. Er sollte die Konsequenzen ziehen."
Zu den Unterzeichnern gehören der "Neo Magazin Royale"-Autor Max Bierhals, der Chefautor der ZDF-"Heute Show", Morten Kühne, und Stefan Stuckmann, Erfinder der Comedyserie "Eichwald, MdB". Die Unterzeichner wollen mit der Erklärung auch erreichen, dass das "Umweltsau"-Lied wieder online gestellt wird.
Der WDR löschte das Video nach kurzer Zeit
In dem Lied hatte ein Kinderchor auf die Melodie von "Meine Oma fährt im Hühnerstall Motorrad" unter anderem "Meine Oma ist 'ne alte Umweltsau" gesungen. Das entsprechende Video wurde bald darauf vom WDR gelöscht. Intendant Tom Buhrow entschuldigte sich für die Satire. Daraufhin wurde ihm vorgehalten, er spiele rechten Aktivisten in die Hände, die die Empörungswelle im Internet großenteils künstlich erzeugt hätten.
Buhrow bestritt das. Der WDR habe durchaus die Mechanismen der rechten Mobilisierung im Internet erkannt, sagte er dem "Spiegel". Daneben habe es aber auch eine echte, nicht gesteuerte Empörung von ansonsten wohlmeinenden Hörern gegeben.
- Nachrichtenagentur dpa