Nach Zerstörung von Gedenkstätte Zwickau pflanzt Gedenkbäume für NSU-Opfer
Anfang Oktober sägten Unbekannte den Gedenkbaum für das NSU-Opfer Enver Simsek ab. Nun will die Stadt der Tat trotzen und neue Bäume pflanzen – für jedes Mordopfer einen.
Von Montag bis Mittwoch werden in Zwickau Gedenkbäume für Mordopfer des "Nationalsozialistischen Untergrunds" (NSU) gepflanzt. Jeder der zehn Bäume solle an ein Opfer der Terrorzelle erinnern, sagte ein Sprecher der Stadtverwaltung. Zunächst hatte der MDR über den Beginn der Vorbereitungen berichtet.
Am Sonntag ist die Einweihung des Gedenkorts geplant, dann sollen auch Gedenktafeln angebracht werden, auf denen die Namen der Mordopfer stehen. Die Stadt Zwickau reagiert mit der Aktion auf die Zerstörung des Gedenkbaums, der an das erste NSU-Opfer, Enver Simsek, erinnert. Die Eiche war Anfang September gepflanzt und Anfang Oktober abgesägt worden. Auch eine Holzbank, die an den Blumenhändler erinnern sollte, wurde zerstört. Die Vorfälle hatten deutschlandweit Empörung hervorgerufen.
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Der NSU hatte jahrelang unerkannt in Zwickau im Untergrund gelebt. Die Terrorzelle, zu der außer Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt noch Beate Zschäpe gehörte, wird für neun Morde an Ausländern, die Tötung einer deutschen Polizistin sowie für zwei Sprengstoffanschläge und diverse Raubüberfälle verantwortlich gemacht.
- Nachrichtenagentur dpa