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"Framing Manual": Autorin von ARD-Papier wehrt sich gegen "Skandalisierung"


Umstrittenes "Framing Manual"
Autorin von ARD-Papier wehrt sich gegen "Skandalisierung"

Von dpa, dru

Aktualisiert am 27.02.2019Lesedauer: 2 Min.
"Hintergrund völlig außer Acht gelassen": Sprachwissenschaftlerin Elisabeth Wehling war im November als Gast bei "Hart aber fair".Vergrößern des Bildes
"Hintergrund völlig außer Acht gelassen": Sprachwissenschaftlerin Elisabeth Wehling war im November als Gast bei "Hart aber fair". (Quelle: Horst Galuschka/imago-images-bilder)

Elisabeth Wehling schrieb ein "Framing Manual" für die ARD und wurde dafür scharf kritisiert. In einem Interview nimmt sie jetzt dazu Stellung: Sie sei schockiert über die Vorwürfe, ihr Papier sei politisch missbraucht worden.

Ein "Framing Manual" im Auftrag der ARD, das Empfehlungen für die senderinterne Kommunikation formuliert, hatte in den vergangenen Wochen für Diskussionen gesorgt. Nun hat sich die Autorin in einem Interview zur Kritik an dem umstrittenen Papier geäußert.

Der Wochenzeitung "Die Zeit" sagte die Sprachwissenschaftlerin Elisabeth Wehling, sie sei schockiert über die Vorwürfe. "Vor allem, weil der Hintergrund völlig außer Acht gelassen wird." Sie habe auf der Grundlage von Workshops mit einer Arbeitsgruppe der ARD 2017 ein internes Papier geschrieben. Die Idee sei gewesen, einzelne Begriffe in der ARD-Kommunikation zu analysieren und Alternativen aufzuzeigen. "Es war für nichts anderes gedacht als für die interne Verwendung."

Die Plattform "netzpolitik.org" hatte das "Framing Manual" vor rund zehn Tagen ins Internet gestellt. Kritiker warfen der ARD nach Bekanntwerden des Framing-Papiers vor, sie versuche die Diskussion über den öffentlich-rechtlichen Rundfunk zu manipulieren und gebe Mitarbeitern Sprachregelungen vor. "Das Papier wird instrumentalisiert für eine politische Skandalisierung", sagte Wehling der "Zeit". In der Diskussion darüber würden Inhalte aus dem Kontext gerissen. "So werden seit zwei Wochen aus einem knapp 90 Seiten langen Dokument nur drei, vier Stichworte debattiert. Da entstehen selbstverständlich Missverständnisse."

Kritische Anmerkungen hatte es in der Diskussion über das "Framing Manual" auch zu Wehling selbst gegeben, etwa zu ihrem "Berkeley International Framing Institute". Wehling hat an der US-Universität Berkeley in Linguistik promoviert und arbeitet dort als Wissenschaftlerin. Das Institut hat jedoch keinen Bezug zu der Universität.


"Ich weiß, derzeit kursieren viele verrückte Theorien. Aber alle meine Kunden wissen, das Berkeley International Framing Institute ist meine Marke, unter der ich Beratungen anbiete", erklärte Wehling im Interview. "Ein Institut mit Räumlichkeiten hat es nie gegeben und das wurde auch nie suggeriert." Zu der Kritik sagte Wehling: "Es hat mich fassungslos gemacht, als Wissenschaftlerin, Beraterin und Mensch auf einmal solchen Angriffen ausgesetzt zu sein."

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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