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"Nazis raus": Journalistin twittert "Nazis raus" und erhält Morddrohungen


Hass im Internet
Journalistin twittert "Nazis raus" und erhält Morddrohungen

Von t-online, sth

Aktualisiert am 08.01.2019Lesedauer: 2 Min.
Demonstration in Berlin: Im August protestierten mehrere tausend Menschen gegen rechte Gewalt.Vergrößern des Bildes
Demonstration in Berlin: Im August protestierten mehrere tausend Menschen gegen rechte Gewalt. (Quelle: Christian Mang/imago-images-bilder)
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"Nazis raus." Nach diesem Tweet wurde Journalistin Nicole Diekmann bedroht und beschimpft. Daraufhin zeigten Zehntausende User Solidarität und übertönten den Hass mit dem Hashtag #nazisraus.

Ein Neujahrsstatement mit Folgen: Am 1. Januar hat die ZDF-Journalistin Nicole Diekmann zwei Worte auf Twitter gepostet. Auf ihrem privaten Account schrieb sie: "Nazis raus." Mit dem Spruch wollte sie ein Zeichen setzen gegen Gewalt und Menschenfeindlichkeit. Bald wurde die Journalistin allerdings selbst angefeindet.

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Unbekannte Menschen wünschen ihr eine Vergewaltigung

In den Tagen danach erhielt Diekmann viele Hasskommentare und Drohungen. Unbekannte Menschen wünschten ihr, sie möge vergewaltigt oder verstümmelt werden. Mancher nannte sie "Abfall", den man entsorgen solle. Doch Diekmann ließ diese toxischen Nachrichten nicht im Raum stehen. Sie postete sie, fotografierte sie und bat um Unterstützung.

Die kam prompt von Menschen aller Couleur: Ob vom Außenminister Heiko Maas oder dem FC St. Pauli – Zehntausende twitterten das Hashtag #NazisRaus. Das wurde zum Twitter-Trend und erstickte den Hass. Was noch bleibt, leitet Diekmann weiter an die Polizei. Dadurch zeigt sie auch, wie man "Hate Speech" im Internet bekämpfen kann.

"Ich halte natürlich nicht alle, die nicht Grüne wählen, für Nazis"

Dass die Stimmung so hochgekocht ist, liegt allerdings nicht an dem Satz: "Nazis raus." Es liegt an einem Satz, den Diekmann erst einige Stunden später postete. Ein User hatte sie gefragt, wer denn ihrer Meinung nach ein Nazi sei. Mit einer Portion Ironie antwortete sie darauf: "Jede/r, der/die nicht die Grünen wählt." Allerdings kann man Ironie nicht lesen. Erst das löste den Shitstorm gegen sie aus.

Einige Tage später stellte die Journalistin mit deutlichen Worten klar: Sie halte natürlich nicht alle für Nazis, die eine andere Partei als die Grünen wählen. Die Ironie im Tweet hätte sie kenntlich machen müssen, das weiß sie nun.

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Nun macht sie Pause von der Twitter-Flut

Die Journalistin selbst hat sich inzwischen für die große Solidarität auf Twitter bedankt. Sie werde sich nun ein paar Tage zurückziehen, schrieb sie in der Nacht zum Dienstag. Sie sehe, wie viele Leute zu ihr halten und das sei "wirklich toll und rührend".

  • Was kann ich gegen Hasskommentare tun? So reagieren Sie richtig


Zum Abschluss sind hier noch mal einige Reaktionen, die unter dem Hashtag gepostet wurden. Sie zeigen: Während manche Unterstützer zum Nachdenken anregen, stellen andere dem Hass eine Portion Humor entgegen.

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Verwendete Quellen
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