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Hambacher Forst: Polizei geht weiter gegen Demonstranten vor


Hambacher Forst
Tausende demonstrieren gegen geplante Rodung

Von dpa
Aktualisiert am 17.09.2018Lesedauer: 2 Min.
Protestmarsch am Hambacher Forst: Tausende haben sich mit den Umweltaktivisten solidarisiert.Vergrößern des BildesProtestmarsch am Hambacher Forst: Tausende haben sich mit den Umweltaktivisten solidarisiert. (Quelle: Wolfgang Rattay/Reuters-bilder)

Am Hambacher Forst haben Tausende Menschen gegen die geplante Rodung des Waldes demonstriert. Die Polizei geht dort weiter gegen die Umweltaktivisten vor.

Mehrere tausend Demonstranten haben am Sonntag am Hambacher Forst gegen die geplante Rodung des uralten Waldes demonstriert. Die Braunkohlegegner forderten auch einen schnellen Ausstieg aus der Kohleverstromung. Die Polizei sprach von mehr als 2000 Teilnehmern. Beobachter vor Ort schätzten die Zahl auf mehrere tausend.

Viele hundert Autos aus zahlreichen Städten säumten die Wege, wie ein dpa-Reporter berichtete. Der Wald, in dem Einsatzkräfte weiter Baumhäuser der Umweltaktivisten räumten, wurde von der Polizei abgesperrt. Die Demonstranten konnten nur über Äcker und Wege am Rande des Waldes laufen. Einige von ihnen trugen junge Bäume mit sich, die sie in bereits gerodetem Gebiet anpflanzen wollten.

Räumung der Baumhäuser geht weiter

Im Hambacher Forst hat die Polizei unterdessen die Räumung der Baumhäuser fortgesetzt. Seit Beginn des Einsatzes am Donnerstag seien etwa 18 Behausungen geräumt und teilweise beseitigt worden, sagte eine Sprecherin der Polizei Aachen. In der Aktivisten-Siedlung "Oaktown sollten im Laufe des Tages weitere Baumhäuser geräumt werden, sagte ein Sprecher der Stadt Kerpen.

Seit Samstag wurden nach Polizei-Angaben Dutzende Umweltaktivisten vorübergehend festgenommen oder in Gewahrsam genommen. Einige von ihnen seien inzwischen wieder auf freiem Fuß. Am Sonntagmorgen befanden sich noch 24 Aktivisten im Gewahrsam der Polizei.

Aktivisten aus Schacht geholt

Nach einem stundenlangen Einsatz drang die Grubenwehr Herne am frühen Morgen zu zwei in einem selbstgebauten Schacht verschanzten Aktivisten vor. Die beiden Männer hätten den instabilen und einsturzgefährdeten Schacht schließlich freiwillig verlassen, sagte ein Sprecher der Feuerwehr Kerpen.

In dem elf Meter tiefen Schacht sei eine lebensbedrohlich hohe Kohlenstoffdioxid-Konzentration gemessen worden. Rettungskräfte hatten seit Samstag Luft in den Schacht gepumpt. Beide Aktivisten wurden medizinisch versorgt.

RWE will Wald abholzen

Der Energiekonzern RWE will im Herbst weite Teile des Hambacher Forsts abholzen, um weiter Braunkohle baggern zu können. Der Wald gilt als Symbol des Widerstands gegen die Kohle und die damit verbundene Klimabelastung. Umweltaktivisten wollen am Sonntag Hunderte von Jungbäumen in bereits gerodetem Gebiet pflanzen.

Verwendete Quellen
  • dpa
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