Zwei Demos in Goslar 260 Neonazis und 3000 Gegendemonstranten
3000 Menschen demonstrieren in Goslar gegen 260 Neonazis. Auch Sigmar Gabriel geht auf die Straße. In der Nähe gibt es einen Anschlag auf Bahngleise. Gibt es einen Zusammenhang?
Rund 3000 Menschen haben in Goslar mit Forderungen wie "Kein Platz für Rassismus" gegen einen sogenannten "Tag der deutschen Zukunft" protestiert. Dazu versammelten sich rund 260 Neonazis, sagte ein Polizeisprecher. Fast zeitgleich verübten Unbekannte einen Anschlag auf eine Bahnstrecke zwischen Halberstadt und Goslar. Die Bundespolizei prüft, ob es einen Zusammenhang mit den Demonstrationen in Goslar gibt.
Bei Ilsenburg in Sachsen-Anhalt wurden brennende Reifen ins Gleis gelegt, Kabelschächte beschädigt und Flüssigbeton ausgekippt, sagte eine Sprecherin der Bundespolizei in Magdeburg. Ein Fahrdienstleiter habe bemerkt, dass an der Strecke etwas nicht stimmte. Diese wurde sofort gesperrt, so dass kein Zug in Gefahr geriet.
Nach Angaben einer Stadtsprecherin wollten ursprünglich bis zu 300 Neonazis aus allen Teilen Deutschlands in Goslar anreisen. Die Rechtsextremen hatten monatelang für die Teilnahme an dem Aufmarsch geworben, um gegen die aus ihrer Sicht bestehende "Überfremdung" Deutschlands zu protestieren. An der Gegendemonstration nahmen Vertreter von Gewerkschaften, Kirchen, Parteien, Vereinen und Initiativen teil. Unter ihnen war auch der in Goslar lebende frühere Außenminister Sigmar Gabriel (SPD).
- dpa