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Lehrerverband: Ramadan sorgt für Probleme an Schulen


"Das geht nicht"
Ramadan sorgt in Schulen zunehmend für Probleme

Von dpa, afp
Aktualisiert am 16.05.2018Lesedauer: 2 Min.
Islam-Unterricht an einer Schule in Mainz: Lehrerverbände beklagen, dass mit dem Fastenmonat Ramadan viele Probleme in den Schulen aufkommen.Vergrößern des Bildes
Islam-Unterricht an einer Schule in Mainz: Lehrerverbände beklagen, dass mit dem Fastenmonat Ramadan viele Probleme in den Schulen aufkommen. (Quelle: imago-images-bilder)

Weil viele Schüler zum Ramadan fasten, sieht sich der Lehrerverband besonderen Herausforderungen ausgesetzt. Problematisch wird es, wenn muslimische Eltern Druck auf die Lehrer ausüben.

Für viele gläubige Muslime hat an diesem Mittwoch der Fastenmonat Ramadan begonnen. Von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang wird dann auf Essen und Trinken verzichtet. Doch das soll besonders an Schulen zu Problemen führen: Nach Beobachtung des Deutschen Lehrerverbands nehmen viele muslimische Schüler das Fasten "inzwischen sehr ernst".

Dies könne an Schulen, die über eine nennenswerte Schülerschaft mit Migrationshintergrund verfügten, zu Problemen im Schulalltag führen, beklagte Verbandspräsident Heinz-Peter Meidinger gegenüber "Welt Online".

Schwierig werde es dann, wenn die religiösen Belange einzelner Schüler alle einschränkten. Dies sei etwa der Fall, wenn Eltern Druck auf die Schulleitungen ausübten, während des Fastens keine Prüfungen oder Exkursionen anzusetzen und sich deshalb die Prüfungen für alle Schüler in einem bestimmten Zeitraum massierten. "Das geht nicht", kritisierte Meidinger.

Familienministerin: "Kinder müssen regelmäßig trinken"

Familienministerin Giffey warnte im "Spiegel" vor der strikten Auslegung des Fastens in der Schule. Die Gesundheit und das Wohl der Kinder müssten im Mittelpunkt stehen, forderte die SPD-Politikerin. "Kinder müssen regelmäßig trinken und essen, sonst können sie nicht mehr aufmerksam dem Unterricht folgen - und manche klappen sogar im Sportunterricht zusammen."

Religiöses Fasten dürfe die Kinder nicht in ihrer Gesundheit und auch nicht in der Schule einschränken. In der Schule müsse über den Ramadan gesprochen werden, damit die Lehrer Bescheid wüssten, sagte Giffey weiter. Es gehe vor allem auch darum, dem Gruppendruck, der häufig unter Schülerinnen und Schülern aufkomme, entgegenzuwirken. "Da darf es keine Diskriminierung geben, egal ob jemand fastet oder nicht", betonte Giffey.

Kinder, Schwangere und Kranke vom Fasten ausgenommen

Der Ramadan dauert diesmal bis zum 14. Juni. Gläubige Muslime verzichten von der Morgendämmerung bis zum Sonnenuntergang auf Essen, Trinken und Sex. Der Zentralrat der Muslime betonte, in der Zeit des Verzichts solle man sich besonders für ein friedliches Miteinander einsetzen, gegen Rassismus, Ausgrenzung und Hass in der Gesellschaft eintreten.

Der Ramadan ist für viele der geschätzt fünf Millionen Muslime in Deutschland ein wichtiger Pfeiler ihres Glaubens. Vom Fastengebot sind Kinder, Schwangere, alte und schwer körperlich arbeitende Menschen ausgenommen.

Verwendete Quellen
  • dpa
  • afp
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