Rede zur Leitkultur De Maizière: "Warum nicht auch mal über einen muslimischen Feiertag nachdenken?"
Der noch amtierende Bundesinnenminister Thomas de Mazière hat Gesprächsbereitschaft über einen muslimischen Feiertag in Deutschland signalisiert. Feiertage seien regional abhängig von der Bevölkerungsstruktur. "Es gibt auch Gegenden, da ist Allerheiligen ein Feiertag, anderswo nicht", sagte de Maizière bei einer Rede im niedersächsischen Wolfenbüttel.
"Unser ganzer Lebensrhythmus ist christlich geprägt mit dem Sonntag und den christlichen Feiertagen – und ich möchte, dass das so bleibt", sagt de Maizière in der Rede, deren Mitschnitt die Nachrichtenseite "regionalwolfsburg.de" veröffentlichte. Eine "Leitkultur für Deutschland" sei Thema des Vortrags gewesen.
Dann fuhr de Maizière im Wortlaut fort: "Ich bin bereit, darüber zu reden, ob wir auch mal einen muslimischen Feiertag einführen. Kann man gerne vielleicht mal machen. Es gibt auch Gegenden, da ist Allerheiligen ein Feiertag, anderswo nicht. (...) Wo viele Moslems sind – warum kann man nicht auch mal über einen muslimischen Feiertag nachdenken? Aber generell sind unsere Feiertag christlich geprägt – und das soll auch so bleiben."
Embed
Forderungen nach muslimischen Feiertagen stehen schon länger im Raum. Vorstöße, die ein breites Medienecho auslösten, kamen kurz vor Ostern 2013 vom Zentralrat der Muslime oder 2014 von der Türkischen Gemeinde. In zwei Bundesländern haben Muslime bereits an hohen muslimischen Feiertagen einen Anspruch auf Freistellung. In Hamburg haben die höchsten islamischen Feiertage den Status kirchlicher Feiertage – vergleichbar mit dem Buß- und Bettag. So wurde es auch in Bremen 2013 geregelt.