Rheinland-Pfalz "Spiegel": Hausdurchsuchung bei mutmaßlichem IS-Kommandeur
In der Nähe von Mainz hat die Polizei die Wohnung eines mutmaßlichen ehemaligen IS-Kämpfers durchsucht. Das berichtet "Spiegel Online". "Spiegel TV" hatte den Mann demnach kürzlich aufgespürt und interviewt.
Der Mann wohnt den Angaben zufolge in Sankt Johann, einer 800-Einwohner-Gemeinde etwa 20 Kilometer südlich von Mainz im Landkreis Mainz-Bingen. Zeugen zufolge soll er Kommandeur bei den Dschihadisten in Syrien gewesen sein. Nach Beginn des Aufstands gegen Machthaber Assad ging er zuerst zu den Rebellen und landete anschließend beim Islamischen Staat (IS).
Der 32-Jährige soll für den Tod Dutzender Menschen verantwortlich sein. Ursprünglich habe er Selbstmordattentäter für den IS sein sollen. Das habe ihm aber sein Bruder ausgeredet und dafür gesorgt, dass er Kommandeur wird.
Im Gespräch mit "Spiegel TV" habe der in Rheinland-Pfalz aufgespürte Mann zwar seine Identität bestätigt, aber abgestritten, jemals beim IS gewesen zu sein. Entsprechende Warnungen vor ihm im Internet seien gelogen. Den Beitrag über das Gespräch zeigt "Spiegel TV" am Sonntagabend um 23 Uhr bei RTL.
Bundesanwaltschaft: Zweite Durchsuchung
Nach Angaben der Bundesanwaltschaft gab es im gleichen Ort noch eine zweite Wohnungsdurchsuchung bei einem anderen Mann. Auch er sei verdächtig, sich im syrischen Bürgerkrieg an einer ausländischen terroristischen Vereinigung beteiligt zu haben. Hinweise auf konkrete Anschlagsplanungen lägen bisher nicht vor. Um welche Vereinigung es sich handele, müssten die Ermittlungen zeigen.