Angebliche Vergewaltigung in Berlin 13-jährige Russlanddeutsche verbrachte fragliche Nacht bei Freund
Das 13-jährige Berliner Mädchen, das mit einer erfundenen Geschichte über eine Vergewaltigung für großen Aufruhr sorgte, hat die fragliche Nacht in Wirklichkeit bei einem Bekannten verbracht.
Das Mädchen habe sich bei dem Freund versteckt. Hintergrund seien schulische Probleme gewesen.
Es gebe aber keine Hinweise auf eine Sexualstraftat. Gegen den Mann werde daher auch nicht ermittelt, er sei nur ein Zeuge, sagte Staatsanwaltschaftssprecher Martin Steltner.
Sachen des Kindes gefunden
Das hätten rekonstruierte Daten aus einem Handy ergeben, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Berlin. In der Wohnung des jungen Mannes, der noch bei seiner Mutter lebt, seien auch Sachen des Kindes gefunden worden.
Mutter und Sohn seien daraufhin befragt worden. "Demnach hat die 13-Jährige dort Unterschlupf gesucht und gefunden", sagte Steltner. Der Mann habe auch zugegeben, dass sie in der Nacht vom 11. auf den 12. Januar bei ihm war.
30 Stunden lang verschwunden
Das Mädchen war für 30 Stunden verschwunden und hatte danach von einer Entführung und Vergewaltigung durch eine Gruppe südländisch aussehender Männer erzählt.
Der Fall der 13-Jährigen aus dem Osten Berlins hatte zu Empörung in sozialen Medien und sogar zu diplomatischen Verstimmungen mit Russland geführt. In Berlin und mehreren anderen deutschen Städten demonstrierten Hunderte Russlanddeutsche gegen die Flüchtlingspolitik der Bundesregierung.
Fall ruft Außenminister auf den Plan
Die angebliche Vergewaltigung hatte sogar den russischen Außenminister Sergej Lawrow auf den Plan gerufen. Dieser warf den deutschen Behörden vor, den Fall lange verheimlicht zu haben.
Daraufhin kam es inzwischen zu einem Telefonat zwischen Lawrow und seinem deutschen Amtskollegen Frank-Walter Steinmeier. Die beiden Außenminister vereinbarten laut "Bild"-Informationen in dem Gespräch, den Fall auf sich beruhen zu lassen. Lawrow kündigte demnach an, das Thema nicht mehr zu verfolgen.