Leser über Silvester-Krawalle "Ich nenne das Krieg"
Die Ereignisse der Silvesternacht machen viele t-online-Leser sprachlos. Die Debatte um ein Böllerverbot ist in vollem Gange.
Kurz vor dem Jahreswechsel lieferten sich Gruppen von Menschen in Berlin-Neukölln eine wahre Feuerwerksschlacht. In der Silvesternacht wurden Einsatzkräfte mit Böllern beworfen, dadurch in ihrer Arbeit behindert und teilweise sogar verletzt. Und auch dieses Jahr sind wieder Todesopfer zu vermelden.
Die Debatte um ein Böllerverbot läuft heißer als je zuvor. Viele t-online-Leser sind schockiert von den Ausschreitungen und verlangen, Pyrotechnik nicht mehr jedem zugänglich zu machen. Doch nicht alle befürworten ein Verbot.
"Diese Chaoten gehören schwer bestraft"
"Was sind denn das für Chaoten, die so etwas machen?", fragt Horst Luttringer entsetzt und meint: "Die gehören schwer bestraft."
Norbert Veltum schreibt: "Man muss sich das mal auf der Zunge zergehen lassen: Mehr als ein Dutzend Feuerwehrleute wurden verletzt, weil sie helfen beziehungsweise ihren Job machen wollten. Ich nenne das Krieg."
Frank Düchting war stets gegen ein Böllerverbot, "aber das sind keine haltbaren Zustände mehr, sondern bürgerkriegsähnliche", meint er. "Es braucht ein Böllerverbot und ein deutlich härteres Vorgehen gegen die Verursacher."
"Wann wird diese Böller-Anarchie endlich verboten?"
Andrea Fettweis sieht das ähnlich: "Privates Feuerwerk müsste verboten werden, ebenso der Verkauf! Man sieht ja immer wieder, dass viele Leute damit nicht umgehen können. Abgesehen davon müssen viele Menschen, Tiere und die Umwelt unter dem Krach und der Verschmutzung leiden. Feiern kann man auch anders!"
"Wann wird diese Böller-Anarchie endlich verboten?", fragt Jerome Baldowski und findet: "Es gibt nicht den Hauch von rational nachvollziehbarer Argumentation für diesen Irrsinn, der sich jedes Silvester aufs Neue derart verselbstständigt."
Monika Schulz berichtet: "Wir hatten in unserem Ort so viele Böller wie nie zuvor. Aber es war friedlich und alle haben sich verantwortungsvoll benommen. Man kann jetzt nicht alle für die Ausschreitungen in Berlin verantwortlich machen." Auch wenn sie kein Fan von Böllern ist, hält die t-online-Leserin dennoch nichts von einem Verbot.
"Wer Gewalt ausüben will, findet eine Alternative"
Kati Feddeck ist aus vielen Gründen gegen das Böllern, wie sie verrät, "aber ein Verbot wird nichts ändern", glaubt sie. "Wer Gewalt ausüben will, findet eine Alternative – so oder so."
"Das Verbot wird diese Leute nicht abschrecken", vermutet auch Carsten Bach. "Dann werden eben illegal Feuerwerkskörper besorgt. Man sieht ja, dass die Polizei in manchen Stadtbezirken machtlos ist. Aber ich wünsche allen verletzten Feuerwehr- und Polizeibeamten eine gute Besserung."
- Zuschriften von t-online-Lesern