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Laumann bei Markus Lanz: "Jeder weiß, dass Laschet politisch am Boden liegt"


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Laumann bei "Markus Lanz"
"Jeder weiß, dass Laschet politisch am Boden liegt"

Eine TV-Kritik von Charlotte Zink

Aktualisiert am 14.10.2021Lesedauer: 3 Min.
Karl-Josef Laumann (Archivbild): Bei "Markus Lanz" äußerte sich der CDU-Politiker über die Neuaufstellung seiner Partei.Vergrößern des Bildes
Karl-Josef Laumann (Archivbild): Bei "Markus Lanz" äußerte sich der CDU-Politiker über die Neuaufstellung seiner Partei. (Quelle: imago images)

Wie geht es nach der Niederlage der CDU bei der Bundestagswahl nun für die Partei weiter? Diese Frage diskutierte Markus Lanz am Mittwochabend mit seinen Gästen. Vor allem CDU-Mann Karl-Josef Laumann gab Antworten. Interessant war dabei nicht immer nur das, was er laut aussprach.

Die CDU will ihre Spitze nach dem Wahldebakel neu sortieren: Auf einem Sonderparteitag soll die komplette Parteiführung neu gewählt werden. Dabei solle kein Stein auf dem anderen bleiben, hieß es im Vorhinein aus einem Lager bereits. Was das genau bedeutet, wollte Markus Lanz am Mittwochabend von CDU-Politiker Karl-Josef Laumann wissen.

Gästeliste:

  • Karl-Josef Laumann, CDU-Politiker
  • Mariam Lau, "Zeit"-Journalistin
  • Stephan Grünewald, Psychologe
  • Christina Berndt, "Süddeutsche"-Journalistin


Der teilte diese Prognose jedoch nicht. "Die CDU ist mehr als Personen, die derzeit Ämter haben", sagte der NRW-Gesundheitsminister und verwies auf das christliche Werte-Fundament seiner Partei, das auch in Zukunft bestehen bleibt.

Unkommentiert ließ Lanz diesen Hinweis nicht: Bei der CDU sei es in der jüngeren Vergangenheit doch häufiger "unchristlich" zugegangen, so der Moderator. "Das ist wahr", räumte Laumann ein und erwähnte prompt CSU-Chef Markus Söder. Der habe seine "Angriffe" auf Armin Laschet häufig so verpackt, dass er dabei deutlich gemacht habe, dass er der bessere Kanzlerkandidat gewesen wäre.

Er wolle die Schuld für die Wahlschlappe aber nicht auf Söder schieben, sagte Laumann auch. "Auf dieser Kandidatur lag einfach kein Glück", so der CDU-Mann über Laschet. Ob Söder tatsächlich der bessere Kandidat gewesen wäre, wisse er nicht.

Wie steht Laumann wirklich zu Söder?

Wie Laumann über Söder denkt, zeichnete sich in der Sendung dann aber doch an anderer Stelle ab – und zwar ganz ohne Worte.

Als Psychologe Stephan Grünewald ausführte, Söder werde bei der Bevölkerung zwar als durchsetzungsstark und charismatisch wahrgenommen, aber eben auch als "Wendehals" ohne eigene Meinung, nickte Laumann als die Kamera gerade nicht auf ihn gerichtet war "vorsichtig". Das beobachtete Lanz und verriet es prompt den Zuschauern. Laumann ließ diese Anmerkung unkommentiert.

Deutliche Ansagen machte er jedoch mit Blick auf seinen Parteikollegen Laschet, dem viele die Schuld für die Niederlage der Union zuschreiben. Er sei überzeugt davon, dass Laschet das, wofür die CDU stehe, gut vertrete, so Laumann.

Und dann plauderte er noch über den Wahlabend aus dem Nähkästchen: Obwohl im Trend bereits eine Niederlage der CDU erkennbar war, hatte Laschet am 26. September verkündet, dass seine Partei zu Koalitionsverhandlungen bereit sei. Im Nachhinein hatte er dafür Kritik geerntet – auch aus den eigenen Reihen.

Die Einlassung, sich für eine Regierungsbildung nicht aus dem Rennen zu nehmen, "war im Parteipräsidium abgesprochen", stellte Laumann bei Lanz jedoch klar. Es habe sich nicht um eine alleinige Entscheidung von Laschet gehandelt, deswegen habe auch das gesamte Präsidium bei der Verkündung auf der Bühne gestanden.

Laumann: Laschet ist einfach ein guter Politiker

Wie nach der Niederlage mit Laschet umgegangen worden sei, habe ihm zugesetzt, sagte Laumann bei Lanz. "Jeder weiß, dass Armin Laschet politisch am Boden liegt und da muss man nicht mehr nachtreten", so der CDU-Mann.

Für Laschet hoffe er, dass er in der CDU wieder einen "guten Platz" finde. "Weil ich glaube einfach, dass er ein guter Politiker ist", so der NRW-Gesundheitsminister.

Was die neue Spitze seiner Partei angeht, ließ er sich von Lanz keinen Favoriten entlocken. Jemand, der Lebenserfahrung und politische Erfahrung habe und den Willen mitbringe, die CDU breit aufgestellt zu lassen, solle es jedoch sein, so Laumann.

Als mögliche Bewerber gelten in erster Linie Wirtschaftspolitiker Friedrich Merz, Außenpolitiker Norbert Röttgen, Gesundheitsminister Jens Spahn, Bundestagsfraktionschefs Ralph Brinkhaus und Wirtschaftspolitiker Carsten Linnemann.

Lanz‘ Anmerkung, er solle doch selbst mal darüber nachdenken, "den Laden zu übernehmen", wehrte Laumann ab: Er regiere lieber vorne aus der zweiten Reihe mit.

Wie auch immer die neue Spitze der CDU aussehen wird – einen Ratschlag für die gesamte Partei hatte Journalistin Mariam Lau: "Es steckt der Union diese Überzeugung in den Knochen, die Leute wählen uns sowieso", so die Expertin. "Aus der muss sie wirklich mal aufwachen."

Verwendete Quellen
  • "Markus Lanz" vom 13. Oktober 2021
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