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Taliban: Von Afghanistan geht keine Terrorgefahr für den Westen aus


Nach Tötung von Al-Qaida-Chef
Taliban: Von Afghanistan geht keine Gefahr für den Westen aus

Von afp
14.08.2022Lesedauer: 2 Min.
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"Mit Maschinengewehr auf mich gezielt": Ein Helfer berichtet von seinen Eindrücken aus Afghanistan. (Quelle: t-online)

Nach Angaben der in Afghanistan regierenden radikalislamischen Taliban geht von afghanischem Boden keine Terrorgefahr aus. Zweifel daran sind angebracht.

Nach der Tötung des Al-Qaida-Führers mitten in Kabul durch die USA sehen sich die radikalislamischen Taliban offenbar zu einer Stellungnahme gezwungen. Mit Blick auf das Terrornetzwerk sagte der Taliban-Sprecher und stellvertretende Minister für Information und Kultur, Sabiullah Mudschahid der "Welt am Sonntag": "Für sie ist hier kein Platz."

Die Taliban hätten sich "im Doha-Abkommen mit den USA und ihren Verbündeten dazu verpflichtet, nicht zuzulassen, dass irgendeine Gruppe von afghanischem Boden gegen sie operiert. Damit ist es uns ernst", sagte Mudschahid.

In dem Abkommen aus dem Jahr 2020 hatten die radikalislamischen Taliban Washington zugesagt, ihre Verbindungen zu Al-Qaida zu kappen. Allerdings gab es schon damals Zweifel, wie verlässlich diese Zusagen waren. In der neuen afghanischen Regierung spielt etwa das Haqqani-Netzwerk eine große Rolle, das traditionell enge Kontakte zu militanten Islamisten pflegt. Experten gehen davon aus, dass die Taliban ein Teil der dschihadistischen Kräfte einbinden wolle, um nicht noch mehr Kämpfer an den noch brutaleren Islamischen Staat (IS) zu verlieren, der in Afghanistan an Boden gewinnt.

Terrorchef lebte mitten in Kabul

Wie vorsichtig die Versprechen der Taliban zu nehmen sind, zeigt die Tötung des Al-Qaida-Chefs Anfang August: Die USA hatten Aiman al-Sawahiri per Drohne in der afghanischen Hauptstadt Kabul in die Luft gesprengt. Wenn die Taliban – wie sie behaupten – tatsächlich dem Terror abgeschworen hätten, ist es fraglich, warum der Al-Qaida-Chef mitten in Kabul, offenbar unter dem Schutz der Islamisten, wohnen konnte.

"Das Islamische Emirat Afghanistan hat ein Expertenteam beauftragt, diese Angelegenheit zu untersuchen", sagte der stellvertretende Regierungssprecher Bilal Karimi der "Welt am Sonntag". Die Ergebnisse dieser Untersuchung werde man nach Abschluss der Ermittlungen bekanntgeben.

Verwendete Quellen
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