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Corona-Pandemie: Neue Omikron-Subvariante kursiert in den USA


Lauterbach: "Mehr Monitoring nötig"
Neue Omikron-Subvariante kursiert in den USA

Von t-online, wan

Aktualisiert am 31.12.2022Lesedauer: 3 Min.
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Eine Assistentin nimmt in den USA eine Corona-Probe (Archivbild): Die neue Variante XBB.1.5 nimmt an Fahrt auf. (Quelle: Prentice C. James via www.imago-images.de)
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Die Omikron-Sublinie XBB.1.5 breitet sich in den USA rasant aus. Für Gesundheitsminister Lauterbach ein Grund, die Entwicklung zu beobachten.

In den USA wächst die Sorge vor dem Aufkommen neuer Corona-Varianten im nächsten Jahr sowie die schnelle Verbreitung einer bereits bekannten Subvariante. Der Anteil der Omikron-Rekombinante XBB.1.5 hat sich innerhalb einer Woche in den USA verdoppelt. "Das muss man beobachten", schrieb Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach auf Twitter. Am Freitagabend meldeten US-Behörden 44.138 Coronapatienten in Krankenhäusern, die höchste Zahl seit fünf Monaten.

Untervarianten der Omikron-Coronavirus-Variante zirkulieren weiterhin weltweit. "Wir sehen, dass Omikron das tut, was Viren tun. Nämlich dass es Mutationen auf dem Weg aufnimmt, die ihm helfen, ein wenig der Immunität zu entgehen, die durch frühere Infektionen oder Impfungen induziert wurde", sagte Andrew Pekosz von der Johns Hopkins Bloomberg School of Public Health dem US-Sender CNN.

Die XBB-Untervariante, von der XBB.1.5 abstammt, ist eine Rekombination von zwei Untervarianten, die von der Omikron-Untervariante BA.2 abstammen. Das bedeutet, dass es genetische Daten von zwei Versionen des Coronavirus enthält, die aus der BA.2-Subvariante stammen. Noch gibt es recht wenig Studien, ein Artikel in der Fachzeitschrift Cell sah aber die Tendenz, dass XBB.1.5 eine "dramatisch vergrößerte" Fähigkeit besitzt, sich gegen Impfungen und Immunisierungen durchzusetzen.

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Die neue Variante ist bereits für 40 Prozent der Infektionen in den USA verantwortlich, XBB.1 liegt nur noch bei 3,6 Prozent. In Deutschland hatte das RKI in seinem Wochenbericht vom 22. Dezember erstmals die XBB.1-Rekombinante angegeben. Sie wird derzeit bei einem Prozent der Proben gefunden, verbreitet sich aber nach Angaben des Instituts zunehmend. Die XBB.1.5-Untervariante ist ein Abkömmling. Den höchsten Anteil in Deutschland hat BA.5 mit etwa 88 Prozent der Infektionen.

Lauterbach schließt sich den Mahnungen in den USA an. "Diese jetzt in den US stärker beobachtete Corona-Variante, XBB.1.5, zeigt, dass immer noch neue gefährlichere Varianten kommen. Nicht nur aus China. Variantenmonitoring bleibt wichtig und muss ausgebaut werden", schrieb er auf Twitter am Freitag.

Sorge vor neuen Varianten auch China

Die neue Untervariante ist auch nach Meinung des US-Wissenschaftlers Eric Topol auf dem Vormarsch: "Wir haben so ein schnellen Wachstum nicht seit der BA.1-Variante vor einem Jahr gesehen", schrieb er in einem Tweet. Doch dabei muss es nicht bleiben. Die Vielzahl an Infektionen in China kann ebenfalls zu neuen Sublinien führen.

"Es ist eine Sorge", sagte Dr. William Schaffner, Professor in der Abteilung für Infektionskrankheiten am Vanderbilt University Medical Center in Nashville. Das sei ein Grund, warum die USA jetzt Tests von China-Reisenden verlangen. "Diese Reisetestanforderung ist eine Möglichkeit, uns etwas Zeit zu verschaffen und dazu beizutragen, einen gewissen Puffer zwischen uns und China zu schaffen, falls in diesem Land plötzlich eine neue Variante auftaucht", erklärte Schaffner gegenüber CNN. Dabei geht es nicht nur um Tests, ob jemand infiziert ist, sondern auch um Proben, die genommen werden. Diese werden dann auf neue Typen untersucht.

Mehr Daten von China gefordert

Nach Angaben der Datenbank GISAID hat China zusätzliche Daten über Tests auf neu entdeckte Corona-Linien veröffentlicht. "Diese neuesten Daten liefern eine Momentaufnahme der Entwicklung der Omikron-Varianten und zeigen, dass diese zuletzt geteilten Sequenzen aus China eng mit Varianten verwandt sind, die seit einiger Zeit im Umlauf sind", schrieb die GISAID Data Science Initiative in einer Stellungnahme.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) fordert von China wegen der Corona-Welle in der Volksrepublik mehr aktuelle Daten und regelmäßige Berichte zur Covid-Entwicklung. Dazu zählten auch Informationen zur Genom-Sequenzierung sowie Zahlen zu Krankenhauseinweisungen und Toten, teilt die WHO mit. Eine Expertengruppe der Organisation wolle am 3. Januar ein Treffen abhalten, zu dem sie chinesische Wissenschaftler eingeladen habe, damit diese ihre Daten mit der WHO teilten. Die Zahl der Corona-Todesfälle in China ist britischen Experten zufolge zuletzt vermutlich auf 9.000 pro Tag gestiegen. Das wäre fast eine Verdoppelung im Vergleich zur Schätzung in der vergangenen Woche.

Länder verschärfen Regeln für Reisende aus China

Angesichts der aktuellen Corona-Infektionswelle in China verschärfen weitere Länder ihre Kontrollen für Einreisende aus der Volksrepublik. Auch Spanien, Frankreich, England und Südkorea kündigten am Freitag Testpflichten an. Deutschlands Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hält das aktuell für "noch nicht notwendig", kündigte aber ein engmaschiges "Varianten-Monitoring" an den europäischen Flughäfen an.

Ein EU-weites Vorgehen gibt es bisher nicht, bei einem Krisentreffen kommende Woche soll das weitere Vorgehen voraussichtlich besprochen werden. Ein möglicher Alleingang Deutschlands wird unterschiedlich bewertet.

Verwendete Quellen
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