Republikaner bricht mit Tradition Trump teilt bei Benefizgala aus – und erntet Buhrufe
Donald Trumps Rede beim Alfred E. Smith Memorial Dinner spaltete die Gemüter. Im Zuschauerraum gab es Jubel und Buhrufe.
Donald Trumps Auftritt beim Alfred E. Smith Memorial Dinner hat gemischte Reaktionen im Publikum ausgelöst. Während einige Anwesende ihn bejubelten, gab es auch deutliche Buhrufe.
Seine Rede war voller Beleidigungen gegen hochrangige Demokraten, wie Präsident Joe Biden, Vizepräsidentin Kamala Harris und Nancy Pelosi. Er verspottete dabei erneut Harris' Intelligenz und griff wiederholt trans Personen an.
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Das Alfred E. Smith Memorial Dinner ist eine traditionelle Benefizveranstaltung, die jedes Jahr in New York stattfindet und Geld für katholische Wohltätigkeitsorganisationen sammelt. Dabei treten prominente Politiker und Persönlichkeiten auf, die humorvolle Reden halten.
Besonders ungewöhnlich für die Veranstaltung war, dass Trump kaum Witze auf eigene Kosten machte. "Es ist Tradition, dass ich ein paar selbstironische Witze erzähle", sagte der Republikaner. "Also, los geht's: Nope! Ich habe nichts, es gibt nichts zu sagen." Stattdessen stellte er sich selbst als Opfer dar: "Es hat noch nie einen Präsidenten gegeben, der so schlecht behandelt wurde wie ich", sagte Trump, er habe mehr gelitten als Abraham Lincoln.
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Die demokratische Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris war nicht bei dem Event anwesend, da sie an diesem Tag im wichtigen Swing State Wisconsin mehrere Wahlkampfauftritte absolvierte. Mit einer vorab aufgezeichneten Videoansprache erschien sie dennoch bei der Veranstaltung auf den Bildschirmen.
Scharfe Kritik aus dem Lager von Harris
Das Wahlkampfteam von Harris nutzte den Trump-Auftritt sofort für scharfe Kritik. Ammar Moussa, ein hochrangiger Manager der Harris-Walz-Kampagne für 2024, hat sich nach dem Auftritt von Donald Trump bei dem Benefiz-Dinner scharf geäußert.
"Donald Trump hatte Mühe, die vorbereiteten Notizen seiner Berater vorzulesen, beschwerte sich wiederholt darüber, dass er keinen Teleprompter benutzen konnte. Er stolperte über seine Worte und reagierte gereizt, als das Publikum nicht mit ihm lachte."
In den seltenen Momenten, in denen Trump frei sprach, habe er "lange, unverständliche Monologe" gehalten, die gezeigt hätten, wie instabil er geworden ist, so Moussa weiter. Außerdem kritisierte er, dass Trump seinen Auftritt vorwiegend dazu genutzt habe, sich selbst in den Vordergrund zu stellen. "Er mag sich weigern, seine medizinischen Unterlagen zu veröffentlichen, aber jeden Tag wird den Amerikanern klarer, dass er dem Amt nicht gewachsen ist."
Zahlreiche Unterstützer des Republikaners lobten seine Rede indes in den sozialen Medien und schrieben, er habe seine Gegner "zerstört" und gleichzeitig Humor bewiesen. "Nach dem AI Smith Dinner ist Trump tatsächlich der 47. Präsident der USA", schrieb ein begeisterter Fan auf X.
- Eigene Beobachtungen
- washingtonpost.com: Trump lobs insults at Al Smith dinner, Harris campaigns in Wisconsin (englisch)