Bibeln, Bücher und Prozesse Trump legt Finanzen teilweise offen
Donald Trump gibt sich gern als erfolgreicher Geschäftsmann. Nun musste der Republikaner seine Finanzen öffentlich machen. Unter anderem verdient er Geld mit dem Verkauf von Bibeln.
Der ehemalige US-Präsident Donald Trump hat mitten im Wahlkampf pflichtgemäß seine Finanzen offengelegt. Die am Donnerstag veröffentlichten Dokumente geben Einblicke in die Verbindlichkeiten und Einnahmen des republikanischen Kandidaten für die kommenden Wahlen. Besonders die drei Zivilprozesse, die Trump in New York verloren hatte, belasten die Finanzen des 78-Jährigen. Dafür aber macht Trump demnach Gewinne mit Markenlizenzen und dem Verkauf von Bibeln.
Zu den neuen Verbindlichkeiten Trumps gehören Strafen, die ihm in zwei Prozessen wegen Verleumdung sowie eines weiteren Betrugsprozesses auferlegt wurden. Trump geht gegen beide Urteile juristisch vor, musste jedoch zumindest einen Teil der Strafen bereits hinterlegen. Insgesamt listen die Dokumente mehr als 100 Millionen US-Dollar an Verbindlichkeiten gegenüber der Autorin E. Jean Carroll und dem New Yorker Generalstaatsanwalt auf.
Gerichtsprozesse belasten Trump
In dem Betrugsverfahren war Trump im Februar in New York zur Zahlung einer Strafe von rund 454 Millionen US-Dollar verurteilt worden. Carroll saß Trump gleich zweimal in Verleumdungsprozessen gegenüber. Zuletzt verurteilte ihn ein New Yorker Gericht im Januar in diesem Fall zu einer Zahlung von 83,3 Millionen US-Dollar an die Autorin.
Ferner besitzt Trump den Dokumenten zufolge Kryptowährung im Wert von mehr als einer Million US-Dollar. Zudem verdiente er rund 4,5 Millionen Dollar mit dem Buch "Letters to Trump". Ein weiteres Buch – "A MAGA Journey" – brachte Trump demzufolge gut 505.000 Euro ein. Ebenso spülte der Verkauf der "The Greenwood Bible" – einer Bibel-Ausgabe, die Trump und der Countrysänger Lee Greenwood empfehlen – etwa 300.000 US-Dollar an Lizenzgebühren in die Kassen des Ex-Präsidenten.
Wahlkampf in den USA nimmt an Fahrt auf
Trumps Privatclub "Mar-a-Lago" in Florida brachte dem Republikaner zudem rund 57 Millionen US-Dollar ein. Damit steigerte Trump die Einnahmen aus dem Ressort um knapp vier Millionen US-Dollar im Vergleich zum Vorjahr. Zuletzt hatten mehrere Republikaner Wahlkampfveranstaltungen in der Anlage abgehalten.
Die Offenlegung der Finanzen ist in den USA verpflichtend für Kandidaten in Wahlen auf Bundesebene sowie Personen, die bereits Ämter innehaben. Trump will im November erneut ins Weiße Haus einziehen.
In mehreren landesweiten Umfragen liegt die Demokratin Kamala Harris inzwischen leicht vor Trump. Ihr Wahlkampfteam teilte am Donnerstag mit, neben einem bereits vereinbarten Fernsehduell mit Trump am 10. September werde es im Oktober eine zweite Debatte geben. Ein genaues Datum für die zweite Debatte wurde zunächst nicht genannt. Von Trumps Wahlkampfteam lag zunächst keine Stellungnahme vor. Für die Vizepräsidentschaftskandidaten Tim Walz und J.D. Vance ist am 1. Oktober ein Fernsehduell angesetzt.
- nytimes.com: "Trump Made $300,000 for Endorsing Bible, Financial Disclosure Shows" (englisch)
- edition.cnn.com: "Trump’s financial disclosure shows millions made from licensing deals but costly civil judgments" (englisch)
- Mit Material der Nachrichtenagenturen dpa