Biden-Rückzug: Trump spendete mehrere Tausend Dollar an Kamala Harris

Joe Biden zieht seine Kandidatur zurück – und will seine Vizepräsidentin Kamala Harris gegen Donald Trump antreten lassen. Pikant: Dieser spendete in der Vergangenheit mehrmals an Harris.

Am Sonntagmittag um 13.46 Uhr US-Ortszeit ließ Joe Biden die Bombe platzen: Auf der Plattform X veröffentlichte der US-Präsident ein Schreiben, in dem er mitteilt, dass er seine Kandidatur für die US-Präsidentschaftswahlen im November zurückzieht. In einer weiteren Botschaft auf X sprach sich Biden dafür aus, dass seine Vizepräsidentin Kamala Harris im November als Kandidatin der Demokraten gegen den Republikaner Donald Trump antritt.

Harris erklärte, sie fühle sich "geehrt durch die Unterstützung des Präsidenten", und äußerte sich selbstbewusst: "Meine Absicht ist, diese Nominierung zu verdienen und zu gewinnen", verkündete sie.

Noch bevor sie offiziell Kandidatin der Demokraten ist, scheint der Wahlkampf mit ihr bereits begonnen zu haben. Denn auf der Plattform X teilen Demokraten Abbildungen einer Wahlkampfspende an Harris aus dem Jahr 2011. Das Pikante daran: Der Spender ist ausgerechnet Ex-Präsident Donald Trump.

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Die Anhänger Trumps ("MAGA") werden "durchdrehen, wenn sie herausfinden, dass Trump 2011 für Kamala Harris‘ Kampagne gespendet hat", schreibt etwa der Trump-kritische Account "Republicans against Trump" in einem Beitrag auf X. Damals ging es um Harris' Wahl zur Generalstaatsanwältin von Kalifornien – ein Amt, das die Demokratin bis 2017 bekleidete.

Auch der demokratische Politiker Jared Moskowitz teilte das Foto auf seinem X-Account. Der Abgeordnete aus Florida im US-Repräsentantenhaus schreibt dazu ironisch: "Was a wise investment", also "war eine kluge Investition".

Doch was hat es mit der Spende Trumps auf sich, die seine Gegner nun auspacken?

8.000 Dollar von Trump und Tochter

Dass Trump in der Vergangenheit – vor seiner eigenen politischen Laufbahn – sowohl für Republikaner als auch Demokraten gespendet hat, ist kein Geheimnis. Trump deklarierte Spenden an die demokratische Partei später als "strategische Schritte". Mit den Spenden habe sich der Milliardär Einfluss kaufen wollen, hieß es.

Auch die Echtheit der derzeit kursierenden Spenden an Harris ist belegt. So berichteten bereits 2020 mehrere Medien von dem Geld, das Trump an Harris in der Vergangenheit überwiesen hatte. Die "Washington Post" schreibt, dass Trump für Harris' Kampagne im September 2011 5.000 US-Dollar und im Februar 2013 1.000 Dollar überwiesen habe, wie aus offiziellen Unterlagen hervorgehe. Auch seine Tochter Ivanka Trump habe für Harris' Kampagne im Jahr 2014 2.000 Dollar gespendet.

Offenbar hat Harris das Geld nie angenommen. Wie mehrere Medien unter Verweis auf einen Harris-Sprecher schrieben, habe die Politikerin die 6.000 Dollar im Jahr 2015 an eine gemeinnützige Organisation gespendet, "die sich für Bürger- und Menschenrechte für Zentralamerikaner einsetzt".

Harris könnte wohl auf Millionensumme zugreifen

Trump, der vor Kurzem ein Attentat knapp überlebt hatte, meldete sich kurz nach dem Bekanntwerden von Bidens Rückzug zu Wort: Harris sei seiner Ansicht nach bei der Wahl im November leichter zu schlagen als Biden, sagte er dem US-Sender CNN.

Bereits in der Vergangenheit machte sich der Republikaner über die Vizepräsidentin lustig und verunglimpfte sie. Im Falle eines Wahlsiegs wäre Harris die erste Frau und die erste asiatischstämmige Person an der Spitze der weltgrößten Volkswirtschaft.

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Formell wird der Gegner Trumps auf dem Parteitag der Demokraten gekürt, der vom 19. bis 22. August stattfindet. Auf heutige Spenden Trumps wäre Harris indes nicht angewiesen. So gehen auf Wahlkampffinanzierung spezialisierte Anwälte davon aus, dass Harris, sollte sie tatsächlich die neue Kandidatin der Demokraten werden, Bidens Wahlkampfspenden nutzen kann. Gering ist der Betrag derweil nicht: Es geht um mehr als 90 Millionen Dollar, die an Harris' Kampagne fließen könnten.