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Donald Trump: Russ Vough will ihm zu fast unbegrenzter Macht verhelfen | USA


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"Sie werden gerichtet werden"
Dieser Berater will Trump fast endlose Macht verschaffen


Aktualisiert am 16.06.2024Lesedauer: 3 Min.
Berater Russ Vought (l.) und der US-amerikanische Ex-Präsident Donald Trump: Wie viel Macht haben die künftigen Präsidenten der USA?Vergrößern des Bildes
Berater Russell Vought (l.) und der US-amerikanische Ex-Präsident Donald Trump: Wie viel Macht haben die künftigen Präsidenten der USA? (Quelle: Imago/Montage t-online) (Quelle: Credit: Newscom World/Imago, UPI Photo/Imago/imago-images-bilder)

Ex-Präsident Trump strebt eine zweite Amtszeit an. Besonders ein Vertrauter hat einen radikalen Plan für die kommenden Jahre.

Donald Trump schwärmt in den höchsten Tönen von Russell Vought: "Er macht einen tollen Job in unserer Mission, Amerika wieder groß zu machen." Trump kennt Vought seit Jahren, der 48-Jährige leitete unter ihm das Management- und Budget-Büro des Weißen Hauses. Voughts neue Aufgabe: die Ausarbeitung eines Plans, der Trump in einer möglichen zweiten Amtszeit fast uneingeschränkte Macht einräumen soll. Ihm winkt bei einem Wahlsieg Trumps ein entscheidender Posten im Weißen Haus.

Voughts Theorie dazu sieht, grob gesagt, wie folgt aus: Die USA betrachtet er schon längst nicht mehr als einen Staat, der sich selbst an seine eigene Verfassung hält. "Niemand kann mir erzählen, dass wir unter der Verfassung leben", schrieb er nach Trumps Schuldspruch in New York Ende Mai. In einem Essay im Jahr 2022 hatte er erklärt, die Vereinigten Staaten seien in einem "post-konstitutionellen" Zustand, also in einer Zeit nach der Verfassung.

Nach Voughts Auffassung gibt es nur einen Weg, die USA wieder zurück zu dem zu bringen, was er "radikale Verfassungstreue" nennt: Die Regierungsbehörden sollen entmachtet werden, der US-Präsident muss hingegen fast unbegrenzt mächtig sein. Vought will etwa das Justizministerium unter die direkte Kontrolle des Weißen Hauses stellen – es wäre ein Bruch mit der jahrhundertealten Tradition der Unabhängigkeit der Justiz. Bisher ernennt der Präsident den Justizminister zwar, lässt ihn aber unabhängig arbeiten.

Vought träumt von einer "Armee von Strafverfolgern"

Marc Short, Ex-Stabschef von Trumps Vizepräsident Mike Pence, erklärte der "Washington Post" besorgt, der 48-Jährige verfolge eine "Der-Zweck-heiligt-die-Mittel-Strategie": "Er ist willens, die Macht der Regierung gegen politische Gegner einzusetzen." Short kennt Vought gut: Sein Ex-Chef, Mike Pence, machte den Aktivisten seinerzeit zum Chef des Management- und Budget-Büros. Vought bestätigte diese Sorge Shorts zuletzt selbst in einem Interview: Er wolle "eine Armee von Strafverfolgern, die zu echten Verurteilungen kommt".

Dass Trump hinter Vought steht, wurde nicht nur in seiner Lobeshymne deutlich: Der Ex-Präsident hat seinem Vertrauten einen wichtigen Posten in der republikanischen Partei verschafft. Vought ist jetzt "Direktor der politischen Plattform" der Partei – ein Posten, den es in Trumps Wahlkampf 2020 noch nicht gab.

Voughts Pläne sind Teil von "Project 2025", einer Agenda republikanischer Vordenker für ein Amerika unter Trump und besonders einer größeren Rolle des Präsidenten. Der 48-Jährige gibt dem Kongress und den Bürokraten in der Regierung die Schuld an den Fehlern Trumps – beispielsweise den Anstieg der US-Verschuldung unter Trump um mehrere Billionen Dollar.

"Sie saßen auf ihren Eiern"

Nach Angaben der "Washington Post" soll Vought über die Beamten gesagt haben: "Sie saßen auf ihren Eiern und erklärten uns Dinge wie: 'O mein Gott, er will, dass wir Gesetze brechen.'"

Die Sorge der Beamten vor der Strafbarkeit teilte Vought wohl nicht: Als Trump den ukrainischen Präsidenten Selenskyj durch das Zurückhalten von Militärhilfen für Informationen über seinen Konkurrenten Joe Biden erpressen wollte, war es Voughts Büro, das das Geld tatsächlich einbehielt. Später wurde klar: Voughts Vorgehen war illegal.

Doch warum ist Vought Trump so ergeben, dass er ihm diese Macht geben will? Warum bricht er für ihn Gesetze? "Es ist eine Zweckehe", zitiert die "Washington Post" einen Insider. Vought ist ein christlicher Nationalist, er sieht Trump als eine Möglichkeit, seine eigene Agenda durchzusetzen. Trump wiederum will vor allem eins: Loyalität – und die hat Vought ihm hinreichend bewiesen.

Vought: "Muslime kennen Gott nicht, sie werden gerichtet werden"

Voughts Version des Christentums ist eine, die deutlich auf den Ausschluss Andersdenkender setzt. In einem Essay aus dem Jahr 2016 schrieb der heute 48-Jährige: "Muslime haben nicht nur eine unzureichende Theologie. Sie kennen auch Gott nicht, denn sie haben seinen Sohn Jesus Christus abgelehnt. Sie werden gerichtet werden." Er spricht sich für eine "christliche Immigrationspolitik" aus und bezweifelt, dass Migranten "irgendeinen Sinn für unsere jüdisch-christlichen Werte" haben.

Vought hat Gesetze für Trump gebrochen, will Millionen von Menschen deportieren lassen und rüttelt an der Trennung von Justiz und Regierung. Nach Informationen der "Washington Post" soll sich das für ihn auszahlen: Es soll Überlegungen geben, Russ Vought in Trumps möglicher zweiter Amtszeit zum Stabschef des Weißen Hauses zu machen.

Steve Bannon, der Chefstratege aus Trumps erster Amtszeit, kündigt für diesen Fall jetzt schon an: "Wir werden das System in Fetzen reißen. Wem das nicht passt, der kann sich verpissen."

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
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