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USA: Donald Trump empört mit Video mit Nazi-Bezug


Nicht das erste Mal
Trump empört mit Nazi-Bezug in Video

Von t-online, sic

21.05.2024Lesedauer: 3 Min.
imago images 0479191055Vergrößern des Bildes
Donald Trump beim Prozess in Manhattan: Auf seinem sozialen Netzwerk teilte Trump ein Video, das über die Schaffung eines "vereinten Reichs" sinniert. (Quelle: IMAGO/Mark Peterson/imago)

Donald Trump will bei den Wahlen im November erneut ins Weiße Haus einziehen. Im Wahlkampf bedient er sich immer wieder Nazi-Rhetorik – zuletzt mit einem Video.

Einmal mehr hat der ehemalige US-Präsident Donald Trump mit Anspielungen auf den Nationalsozialismus für Empörung gesorgt. Der 77-Jährige teilte auf seinem eigenen sozialen Netzwerk Truth Social ein Video, das den Titel "Was kommt als Nächstes für Amerika?" trägt. Darunter ist in Großbuchstaben zu lesen: "Gesteigerte industrielle Stärke durch die Schaffung eines vereinten Reiches". Darüber berichtet unter anderem der US-Sender ABC.

Der Beitrag macht Versprechungen in Bezug auf eine mögliche erneute Trump-Präsidentschaft. Unter anderem werden ein Wirtschaftsaufschwung, niedrigere Steuern, mehr Sicherheit an den Grenzen sowie mehr Deportationen illegaler Migranten vorhergesagt, sollte Trump gewinnen. Außerdem werden in dem Video erdachte Nachrichtenüberschriften mit Bezug zum Ersten Weltkrieg. Möglicherweise bezieht sich die Nennung des "vereinten Reichs" deshalb auch auf das deutsche Kaiserreich ab 1871 bis 1918.

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Das Video entstammt offenbar nicht der Feder Trumps oder dessen Teams, sondern von einem anderen Account. Dennoch teilte das Team von Trump das Video auf dem offiziellen Profil des Republikaners. Die Pressesprecherin von Trumps Wahlkampfteam, Karoline Leavitt, erklärte dazu der Nachrichtenagentur AP: "Dies war kein Kampagnenvideo, es wurde von einem zufälligen Konto online erstellt und von einem Mitarbeiter, der das Wort offensichtlich nicht gesehen hat, erneut gepostet, während der Präsident im Gericht war."

"Nachplappern von 'Mein Kampf'"?

Tatsächlich befand sich Trump zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des Videos in dem Gericht in Manhattan, wo derzeit ein Strafprozess wegen einer Schweigegeldzahlung an eine ehemalige Pornodarstellerin läuft. Mehr zu dem aktuellen Stand in dem Prozess lesen Sie hier. Allerdings befanden sich die Prozessteilnehmer laut ABC in der Mittagspause, als das Video auf Trumps Profil erschien. Zudem sei es bis zum Montagabend dort abrufbar gewesen.

Video | Obszöne Ballon-Aktion bei Trump-Prozess
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Quelle: t-online

Ein Sprecher des Wahlkampfteams des US-Präsidenten Joe Biden verurteilte das Video als "Nachplappern von 'Mein Kampf'". Damit bezog er sich auf die ideologische Programmschrift des Nazi-Führers Adolf Hitlers. "Amerika, hören Sie auf zu scrollen und hören Sie zu. Donald Trump spielt keine Spielchen; er sagt Amerika genau, was er zu tun gedenkt, wenn er wieder an die Macht kommt: als Diktator über ein "vereintes Reich" herrschen", hieß es.

"'Mein Kampf' nachzuplappern und gleichzeitig vor einem Blutbad zu warnen, wenn man verliert, ist die Art von verstörtem Verhalten, die man von einem Mann bekommt, der weiß, dass die Demokratie seine extreme Vision von Chaos, Spaltung und Gewalt weiterhin ablehnt", kritisierte der Sprecher.

Trump denkt laut über dritte Amtszeit nach

Donald Trump fällt immer wieder mit Nazi-Rhetorik und autoritären Tendenzen auf. Wie Trump Rhetorik der Nationalsozialisten in seinen Wahlkampfreden nutzt, können Sie hier nachlesen. Am vergangenen Samstag etwa zeigte sich Trump vor Anhängern der Waffenlobby für eine dritte Amtszeit offen. Das wäre gegen die US-Verfassung, die lediglich zwei Amtszeiten für einen Präsidenten vorsieht.

Video | Trump friert bei Rede plötzlich ein
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Quelle: t-online

Trump sagte laut dem Magazin "Politico" bei dem Auftritt in Dallas im US-Bundesstaat Texas: "Wissen Sie, FDR 16 Jahre – fast 16 Jahre – er hatte vier Amtszeiten. Ich weiß nicht, ob wir als drei Amtszeiten gelten werden. Oder zwei Amtszeiten?" Mit "FDR" bezog sich Trump auf den ehemaligen US-Präsidenten Franklin D. Roosevelt, der die USA von 1933 bis 1945 in insgesamt vier Wahlperioden regierte. Erst nach dem Tod Roosevelts im Amt wurden die Amtszeiten von Präsidenten per Verfassungszusatz auf zwei begrenzt. Manche im Publikum in Dallas sollen dann mit "Drei!" geantwortet haben.

Trump attackiert Biden – der reagiert

Zuvor hatte sich Trump in einem Interview mit der "Times" noch dagegen ausgesprochen, den entsprechenden 22. Verfassungszusatz anzufechten. "Ich würde das überhaupt nicht befürworten", sagte Trump in dem Gespräch. "Ich habe vor, vier Jahre lang zu dienen und gute Arbeit zu leisten. Und ich möchte unser Land zurückbringen." Trump wolle die USA "wieder auf den richtigen Weg bringen", denn seiner Ansicht nach ist das Land "auf dem Weg nach unten" und eine "scheiternde Nation", "eine Nation in Aufruhr".

Landesweite Umfragewerte für Biden und Trump
US-Wahlen2024
Stand:Trump:Biden:
  • Trump
  • Biden
Quelle: RealClearPolling (21.07.2024, Ergebnisse auf ganze Zahlen gerundet)

Trump griff in Dallas auch Joe Biden erneut scharf an. Biden sei der "mit Abstand schlechteste Präsident in der Geschichte unseres Landes", sagte Trump am Samstag. "Du bist gefeuert, verschwinde, Joe!", rief Trump unter dem Gelächter der Anwesenden. Trump bezeichnete Biden als "korrupt" und als eine "Gefahr für die Demokratie".

Der amtierende Präsident warb unterdessen im südlichen Bundesstaat Georgia, den die Demokraten 2020 knapp gewonnen hatten, um die Unterstützung der Afroamerikaner. "Unsere Demokratie steht auf dem Spiel", sagte Biden am Samstag in Atlanta in einem von Afroamerikanern geführten Restaurant. Trump kandidiere nicht, um das Land zu führen, sondern um sich zu rächen. "Mein Gegner ist kein guter Verlierer. Aber er ist ein Verlierer", betonte Biden.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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