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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Politischer Aufruf an ihre Fans Taylor Swift "positioniert" sich zur US-Wahl
Der amerikanische Weltstar Taylor Swift hat sein Schweigen im Wahlkampf gebrochen. In einem Beitrag auf Instagram startet die Sängerin einen Aufruf, der einer Partei helfen könnte.
Seit Monaten kursieren Gerüchte, ob US-Popstar Taylor Swift sich auch bei dieser Präsidentschaftswahl klar gegen Donald Trump aussprechen wird. Zuletzt hatte sie sich im Wahlkampf 2020 öffentlich gegen ihn ausgesprochen. "Wir werden dich abwählen im November", schrieb Swift damals auf Twitter und sollte damit am Ende sogar recht behalten.
Seither hat sie sich mit einer klaren Positionierung zurückgehalten. Am "Super Tuesday" aber, dem wichtigsten Wahltag bei den Vorwahlen, setzte sie jetzt eine klare Botschaft ab. Die wirkt auf den ersten Blick weitgehend neutral. Auf den zweiten Blick aber unterstreicht sie ihre parteipolitische Präferenz.
Mit einem Beitrag auf ihrem Instagram-Profil richtete sich der Weltstar angesichts der Vorwahlen in 16 amerikanischen Bundesstaaten an viele Millionen Follower. "Ich möchte euch daran erinnern, dass ihr die Leute wählen solltet, die euch am besten vertreten. Falls ihr es noch nicht getan habt, solltet ihr heute wählen gehen." Versehen hat sie ihre Botschaft dabei mit einem Link zu der Nichtregierungsorganisation vote.org.
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Diese erste Regung in Bezug auf die US-Wahlen ist durchaus bedeutsam. Mit über 282 Millionen Instagram-Followern hat Taylor Swift eine immense Reichweite. Als sie vor einigen Jahren schon einmal einen ähnlichen Aufruf bei Instagram verfasste, ließen sich im Anschluss mehr als 35.000 neue Wähler registrieren. Da Taylor Swifts vorwiegend sehr junge Fans von der politischen Ausrichtung ihres Idols wissen, dürften sich diese neuen Wähler eher den Demokraten als den Republikanern anschließen.
Die Kooperation zwischen Taylor Swift und der Nichtregierungsorganisation vote.org ist lange bekannt. Offiziell unterstützt man dort nach eigenen Angaben weder eine bestimmte Partei noch einen bestimmten Kandidaten. Bei vote.org wird Wert darauf gelegt, sich unabhängig und generell für den Erhalt der Demokratie einzusetzen.
Trotzdem bestehen klare Verbindungen von vote.org zur Demokratischen Partei. Wer an die Nichtregierungsorganisation spenden möchte, wickelt diese Zahlung nämlich über die Fundraising-Plattform "ActBlue Charities Inc." ab.
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ActBlue ist das offizielle Spendenkomitee der Demokraten, das Gegenstück zur Plattform der Republikanischen Partei, die WinRed heißt. Laut den allgemeinen Geschäftsbedingungen werden die Spenden über ActBlue abgewickelt, sollen aber direkt an vote.org weitergeleitet werden.
In Taylor Swifts Aufruf zur Stimmabgabe steckt damit zumindest ein indirekter Hinweis für die Anliegen der Demokraten. Wegen ihres gewaltigen Einflusses auf Millionen von Amerikanern dürfte Donald Trump und seinen MAGA-Republikanern ("Make America Great Again") schon dieser neutral gehaltene Aufruf nicht schmecken. In den vergangenen Monaten hatten Trumps Anhänger den Popstar immer wieder harsch kritisiert. Einige verbreiten sogar die absurde Verschwörungstheorie, Taylor Swift sei eine vom Pentagon gesteuerte Agitatorin, die für die Demokraten arbeiten soll.
Es dürfte vom Verlauf des Wahlkampfs abhängen, ob sich Taylor Swift dazu entscheidet, sich noch deutlicher zu positionieren. Zeit dafür ist jedenfalls noch reichlich vorhanden.
- Eigene Recherchen
- Instagram-Profil von Taylor Swift