"Ich nenne sie Geiseln" Trump fordert Freilassung der Kapitol-Stürmer
Am 6. Januar 2021 hatten radikale Anhänger Donald Trumps das US-Kapitol angegriffen. Nun fordert der ehemalige US-Präsident die Freilassung der Verurteilten.
Zum Jahrestag des sogenannten Sturms auf das US-Kapitol hat der ehemalige US-Präsident Donald Trump in einer Wahlkampfrede die Freilassung der verurteilten Inhaftierten gefordert. "Sie haben genug gelitten", sagte Trump vor mehr als tausend Anhängern in einer Schulsporthalle in Clinton (US-Bundesstaat Iowa) am Samstag. Über die wegen der Erstürmung Verurteilten sagte er: "Ich nenne sie Geiseln. Manche Leute nennen sie Gefangene."
Am 6. Januar 2021 hatten radikale Anhänger des damals noch amtierenden Präsidenten den Sitz des US-Kongresses angegriffen, nachdem dieser sie aufgerufen hatte, dorthin zu marschieren und "auf Teufel komm raus" zu kämpfen. Mehr als 1.200 Personen wurden wegen ihrer Beteiligung an den Ausschreitungen angeklagt, und mehr als 900 haben sich entweder schuldig bekannt oder wurden nach einem Prozess verurteilt.
Trump deutet erneut Wahlbetrug an
Trump gab sich zudem mit Blick auf die Präsidentschaftswahl im November siegessicher: Er werde "zum dritten Mal gewinnen", sagte der Republikaner – eine Anspielung auf seine vielfach widerlegte Behauptung, die Präsidentschaftswahl 2020 sei ihm durch massiven Wahlbetrug gestohlen worden. Zuvor hatte Trump bei der Wahl 2016 gewonnen.
Dem derzeitigen demokratischen Präsidenten Joe Biden warf Trump vor, für wirtschaftlichen Niedergang verantwortlich zu sein und die russische Invasion der Ukraine nicht verhindert zu haben. "Ich hätte Putin definitiv gestoppt", sagte Trump. Bei einer Wiederwahl Bidens drohe der Dritte Weltkrieg, sagte Trump und ergänzte: "Das ist unsere letzte Chance, Amerika zu retten."
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Trump stehen juristische Prozesse bevor
Trump wurde wegen seiner Versuche, nach der Präsidentschaftswahl 2020 das Ergebnis zu kippen, zweimal angeklagt, von der Bundesjustiz sowie im Bundesstaat Georgia. Die Prozesse könnten in den kommenden Monaten und somit inmitten des Wahlkampfes beginnen. Trump sieht sich zudem mit weiteren Anklagen konfrontiert. Einen Überblick über die juristischen Probleme Trumps lesen Sie hier.
Seine juristischen Verstrickungen haben ihm im Präsidentschaftsrennen bislang nicht geschadet: Trump ist im Rennen um die Kandidatur der Republikaner der haushohe Favorit. Er führt die Umfragen mit großem Vorsprung vor seinen sechs parteiinternen Konkurrenten an.
Trump ist zurzeit auf Wahlkampftour in Iowa. Dort findet am 15. Januar der erste Wahlgang zum republikanischen Präsidentschaftskandidaten statt. Den meisten Umfragen zufolge liegt der ehemalige US-Präsident Trump in diesem Bundesstaat derzeit mit mehr als 30 Prozentpunkten vor allen anderen Kandidaten.
- Nachrichtenagenturen Reuters und AFP