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US-Wahlen 2020 – Trump gegen Biden: US-Moderator frustriert über TV-Duell


"Noch nie so etwas durchgemacht"
Trump gegen Biden – US-Moderator frustriert über TV-Duell

Von afp
Aktualisiert am 01.10.2020Lesedauer: 2 Min.
Chris Wallace: Der Moderator zeigt sich enttäuscht über den Verlauf der Debatte.Vergrößern des Bildes
Chris Wallace: Der Moderator zeigt sich enttäuscht über den Verlauf der Debatte. (Quelle: MediaPunch/imago-images-bilder)

Das TV-Duell im US-Präsidentschaftswahlkampf ist ziemlich aus dem Ruder gelaufen. Selbst der erfahrene Moderator Chris Wallace konnte nicht für eine vernünftige Debatte sorgen. Jetzt soll es neue Regeln geben.

Der US-Moderator Chris Wallace hat sich stark frustriert über den chaotischen Verlauf des ersten Fernsehduells zwischen Präsident Donald Trump und dessen Wahl-Herausforderer Joe Biden geäußert. Er sei "einfach traurig" darüber, wie die Debatte abgelaufen sei, sagte der Moderator des konservativen Senders Fox News am Mittwoch der "New York Times". Er hätte nie gedacht, dass die Debatte derart entgleisen würde.

Moderator überfordert von Trump

Trump hatten sich nicht an die Debattenregeln gehalten und war Biden immer wieder ins Wort gefallen. Das Rededuell verlief deshalb extrem chaotisch und heftig. Der frühere Vizepräsident reagierte mit scharfen Gegenattacken und rief dem Präsidenten einmal zu, er solle "den Mund halten". Wallace gelang es nicht, Trump Einhalt zu gebieten.

"Ich bin ein Profi. Ich habe noch nie so etwas durchgemacht", sagte der Moderator im Rückblick auf die Debatte. Es war allgemein erwartet worden, dass Trump seinen Widersacher hart und mit persönlichen Beleidigungen attackieren würde. Doch Wallace sagte, er habe nicht damit gerechnet, dass der Präsident dies im gesamten Debattenverlauf tun würde. Er habe im Vorfeld nicht erkannt, dass diese Attacken die Strategie des Präsidenten nicht nur für den Beginn des Rededuells, "sondern für die gesamte Debatte" sein würden, räumte der Moderator ein.

Kommission will neue Regeln erlassen

Die für die Organisation der Präsidentschaftsdebatten zuständige Kommission kündigte Regeländerungen für die nächsten Rededuelle an. "Die Debatte von gestern Abend hat deutlich gemacht, dass zu dem Format der verbleibenden Debatten zusätzliche Struktur eingeführt werden sollte, um eine geordnetere Diskussion über die Themen sicherzustellen", erklärte die Kommission.

Biden bezeichnete am Mittwoch Trumps Auftreten in der Fernsehdebatte als "nationale Peinlichkeit". Der Präsidentschaftskandidat der oppositionellen Demokraten will dennoch an den verbleibenden zwei TV-Duellen mit dem Präsidenten teilnehmen, wie Bidens Wahlkampfteam ankündigte. Einige Demokraten sowie Medienkommentatoren hatten Biden aufgerufen, die weiteren Fernsehdebatten zu boykottieren.

Trump: "nach jedem Maßstab leicht gewonnen"

Auch Trump kündigte an, daran teilnehmen zu wollen. Der Präsident rief sich selber zum Sieger der ersten Debatte aus. Er habe "nach jedem Maßstab leicht gewonnen", sagte er. Die Debatte wurde nach Einschätzung der Datenanalysefirma Nielsen von 73 Millionen Menschen angeschaut.

Die beiden verbleibenden Fernsehduelle zwischen Trump und Biden sind für den 15. Oktober und 22. Oktober geplant. Die TV-Debatte der Vizepräsidentschaftskandidaten Mike Pence und Kamala Harris findet am Mittwoch kommender Woche statt. Gewählt wird am 3. November.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur AFP
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