"Schnelle Nummer" Trump-Verehrer chattet mit 17-Jähriger – dann klicken die Handschellen

Am Montag bringt Justin Eichorn einen umstrittenen Gesetzesvorschlag zu Kritik an Donald Trump in den Senat. Kurze Zeit später wird er festgenommen. Die Vorwürfe wiegen schwer.
Ein republikanischer Senator von Minnesota und Trump-Unterstützer ist am Montag (Ortszeit) festgenommen worden, nachdem er in Online-Foren käuflichen Sex mit einer Minderjährigen gesucht haben soll. Wie die örtlichen Behörden in Bloomington, Minnesota, mitteilten, soll es sich bei dem 40-jährigen Mann um Justin David Eichorn handeln, republikanischer Senator im Parlament von Minnesota. Er wurde erkennungsdienstlich erfasst, in einen orangen Sträflingsanzug ("orange jumpsuit") gesteckt und am Mittwoch in das Gefängnis von Hennepin County gebracht, wie TV-Bilder zeigen.
Eichorn war vor einem Gebäude in Bloomington festgenommen worden, wo er sich laut Polizei mit einer 17-Jährigen treffen wollte, mit der er zuvor über mehrere Tage hinweg gechattet hatte. Demnach sprachen Eichorn und die 17-Jährige mehrfach über das exakte Alter des Mädchens und ob sie für ein Sextreffen gegen Bezahlung bereit wäre. Dabei soll er laut des Newsportals "twincities.com" auch nach dem Preis für eine "halbe Stunde" oder nach einer "schnellen Nummer" gefragt haben.
Polizeichef: "Wir werden sie wegsperren"
Allerdings handelte es sich bei der vermeintlich Minderjährigen um einen verdeckten Ermittler des Bloomington Police Departments. Die Undercover-Polizisten hatten Eichorn schließlich zu dem Treffen gelockt und ließen die Handschellen klicken. Dem Republikaner wird nun vorgeworfen, er habe eine Minderjährige zur Prostitution überreden wollen.
Der Polizeichef von Bloomington, Booker Hodges, hat die gesamte Stadt in Anspielung auf die Sträflingskleidung als "Orange Jumpsuit District" bezeichnet, weil es in Bloomington kein "Rotlichtviertel" für Sexarbeit gibt.
"Wenn Sie als 40-jähriger Mann in den Orange Jumpsuit District kommen, um Sex mit einem Kind zu haben, können Sie davon ausgehen, dass wir Sie wegsperren werden", sagte Hodges laut einer Pressemitteilung. "Ich habe mich immer für härtere Strafen für diese Art von Straftaten eingesetzt."
Eichorn ist glühender Trump-Verehrer
Aus dem Senat des Bundesstaats kamen sofort Rücktrittsforderungen an Eichorn. "Senator Eichorn ist eine Gefahr für die Öffentlichkeit und muss sofort aus seinem Amt entfernt werden", sagte die Vorsitzende der Landwirtschaftspartei (DFL) laut "NBC News". Auch aus seiner eigenen Partei kam inzwischen der Ruf nach Konsequenzen.
Die Führer der Republikaner im Repräsentantenhaus von Minnesota, Sprecherin Lisa Demuth und Fraktionschef Harry Niska, erklärten in einer gemeinsamen Erklärung: "Angesichts der Schwere der Vorwürfe sollte Senator Eichorn zurücktreten. Er hat zwar ein Recht auf ein ordentliches Verfahren, aber wir müssen an Parlamentarier höhere Anforderungen stellen."
Besonders pikant: Eichorn hatte ebenfalls am Montag noch einen Gesetzesantrag in den Senat eingebracht, nach dem Kritik am US-Präsidenten als mentale Krankheit eingestuft werden soll. Das sogenannte "Trump Derangement Syndrome", also in etwa "Trump-Verwirrtheits-Syndrom", solle auf all jene angewandt werden, die auf die Politik Trumps in "nicht angemessener Weise" reagieren, hatte Eichorn in der Parlamentskammer gefordert. Wenige Stunden darauf wurde er festgenommen.
Er ist laut seines Abgeordnetenprofils verheiratet und hat vier Kinder. Ihm drohen nun bei einer Verurteilung eine Geldstrafe und bis zu fünf Jahre Haft.
- twincities.com: Feds charge Sen. Justin Eichorn, Minnesota lawmaker accused of attempting to pay for sex with minor (kostenpflichtig)
- bloomingtonmn.gov: Grand Rapids Man Arrested for Solicitation of a Minor for Prostitution
- thehill.com: Minnesota lawmaker behind ‘Trump derangement syndrome’ bill accused of soliciting minor
- nbcnews.com: Minnesota state senator is accused of soliciting a minor for prostitution
- arechigo-stokka.com: What Are the Minnesota Prostitution Laws?
- senate.mn: Senator Justin D. Eichorn