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Ukraine-Treffen in Saudi-Arabien: Putin ist bei Trumps Plan am Zug


Ukraine stimmt Waffenruhe zu
Jetzt zeigt sich, was Trumps Plan taugt

  • Bastian Brauns
MeinungVon Bastian Brauns

Aktualisiert am 12.03.2025 - 06:02 UhrLesedauer: 3 Min.
US-Präsident Donald Trump und Russlands Präsident Wladimir Putin (Fotocollage).Vergrößern des Bildes
US-Präsident Donald Trump und Russlands Präsident Wladimir Putin (Fotocollage). (Quelle: IMAGO/Artem Priakhin)
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Trump kann einen Durchbruch feiern, doch der Preis könnte hoch sein. Die Ukraine ist bereit für eine Waffenruhe. Jetzt liegt der Ball bei Wladimir Putin. Was aber, wenn der ganz große Plan nicht aufgeht?

Bastian Brauns berichtet aus Washington

Trumps Außenminister Marco Rubio brachte die Erkenntnis des Tages auf den Punkt: "Der Ball liegt jetzt in Russlands Feld", sagte er nach den aus amerikanischer Sicht erfolgreichen Verhandlungsgesprächen mit der Ukraine im saudischen Dschidda.

Was Rubio, der neben Trumps Sicherheitsratschef Michael Waltz stand, dabei nicht sagte: Damit liegt der Ball zugleich im Feld der USA. Denn jetzt muss sich zeigen, ob Trumps Plan aufgeht, auch Wladimir Putin Zugeständnisse, sprich ein Ende des Krieges, abzuringen. Egal, wie klein sie auch sein mögen: Die Minimalvoraussetzung, die der Kreml jetzt erfüllen muss, ist eine Zusage für eine 30 Tage andauernde Waffenruhe.

Treffen in Dschidda: Ukraine stimmt Trumps Plan zur Waffenruhe zu

Denn dazu haben sich die ukrainischen Verhandler rund um Wolodymyr Selenskyjs Kanzleichef Andrij Jermak und seinen Außenminister Andrij Sybiha bereit erklärt. In der gemeinsamen, amerikanisch-ukrainischen Stellungnahme heißt es:

"Die Ukraine hat ihre Bereitschaft zum Ausdruck gebracht, den US-Vorschlag für einen sofortigen, vorläufigen Waffenstillstand von 30 Tagen anzunehmen, der im gegenseitigen Einvernehmen der Parteien verlängert werden kann und der von der Annahme und gleichzeitigen Umsetzung durch die Russische Föderation abhängig ist."

Demnach ist es jetzt an den Vereinigten Staaten, Russland mitzuteilen, dass das Handeln Moskaus der Schlüssel zum Erreichen eines Friedens ist. Im Gegenzug zur bekundeten ukrainischen Friedensbereitschaft wollen die USA nun die Weitergabe von Geheimdienstinformationen sowie Waffenlieferungen an Kiew wieder aufnehmen.

Treffen in Saudi-Arabien: Auch bei einem Frieden verliert die Ukraine

Dieser Tag von Dschidda kann als ein erster großer Erfolg gewertet werden. Denn es bewegt sich endlich etwas. Doch wie hoch ist der Preis? So lautet die Frage, die sofort darauf folgen muss. Der US-Außenminister hatte schon vor dem Beginn der Gespräche klargemacht, dass die Ukraine definitiv zu Gebietsabtretungen an Russland bereit sein müsse.

Egal, wie das Friedensszenario am Ende aussehen könnte: Die Ukraine verliert als das völkerrechtswidrig von Russland angegriffene Land. Die Bevölkerung mag nach drei Jahren des brutalen Krieges und mehr als zehn Jahren nach dem russischen Einfall im Osten und auf der Krim immerhin einen Frieden gewinnen. Doch das Land wird kleiner und schwächer dastehen, ohne den Ausblick auf militärischen Schutz durch die Nato.

Putin muss Waffenruhe zustimmen – weiterhin keine Sicherheit für die Ukraine

Aber nicht nur deshalb ist es für Jubelstürme zum jetzigen Zeitpunkt viel zu früh. Selbst wenn Wladimir Putin diesem ersten zaghaften Schritt einer zeitlich begrenzten Waffenruhe zustimmen mag, bedeutet das noch lange keine Sicherheit für die Ukraine.

Die Furcht, dass Russland eine solche Pause für sich nutzt, um seine Kräfte zu sammeln und bei nächster Gelegenheit wieder loszuschlagen, bleibt. Und auch wenn es zu einem länger anhaltenden Frieden kommen sollte, bleibt die Frage: Wie lange bleibt Russland friedlich – nicht nur gegenüber der Ukraine, sondern auch bezüglich der übrigen europäischen Staaten?

Ukraine-Treffen in Saudi-Arabien: Russland ist jetzt am Zug

Russland ist jetzt am Zug. Neben einem Gefangenenaustausch beider Seiten soll es vor allem um eine grauenhafte Tat gehen, die Putin begangen hat. Die Ukraine hat bislang rund 20.000 Kinder identifiziert, die seit Beginn des russischen Angriffskriegs vor drei Jahren Opfer von Zwangsdeportationen wurden. Die tatsächliche Zahl könnte sogar noch weitaus höher sein.

Wo Europa bei all diesen nächsten Schritten bleiben soll, ist unklarer als je zuvor. Zwar heißt es in dem gemeinsamen Kommuniqué: "Die ukrainische Delegation bekräftigte, dass die europäischen Partner in den Friedensprozess eingebunden werden müssten." Von den USA ist dazu hingegen nichts Offizielles zu lesen. Für Deutschland und die übrigen Verbündeten bedeutet das aus Mangel an direkten Einflussmöglichkeiten auch weiterhin nur abwarten und zusehen.

Ukraine stimmt Waffenruhe zu: Was macht die USA, wenn Putin nicht mitspielt?

Die nächste wichtige Frage lautet: Was machen die USA, wenn Russland jetzt nicht so mitspielt, wie von Trump seit Wochen behauptet? Immer wieder hatte der US-Präsident bekräftigt, dass Wladimir Putin bereit zum Frieden und dabei auch noch ausgesprochen großzügig sei. Um die Lage in Moskau zu sondieren, soll Trumps eigentlicher Sonderbeauftragter für den Nahen Osten, Steve Witkoff, als Nächstes nach Russland reisen.

Und nach den Nachrichten aus Saudi-Arabien kündigte auch Donald Trump an, noch in den kommenden Tagen direkt mit Putin telefonieren zu wollen. Die kommenden Tage werden jetzt vor allem zeigen, wie viel der erste Fortschritt von Dschidda wert war.

Verwendete Quellen
  • Livestream Presse-Statement von Marco Rubio und Michael Waltz (englisch)

Quellen anzeigenSymbolbild nach unten

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