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Russland: Tote bei Angriffen auf Kirchen und Synagogen im Kaukasus


Teilrepublik Dagestan
Tote bei Angriffen auf Kirchen und Synagogen im Kaukasus

Von dpa, afp
Aktualisiert am 24.06.2024Lesedauer: 3 Min.
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Augenzeugenvideos zeigen mehrere Angreifer: Im Kaukasus wurden mehrere Anschläge verübt. (Quelle: reuters)

In der russischen Kaukasusrepublik Dagestan haben bewaffnete Angreifer bei Anschlägen 19 Menschen getötet, darunter 15 Polizisten.

In der russischen Kaukasusrepublik Dagestan haben bewaffnete Angreifer bei einer Serie von Anschlägen mindestens neun Menschen getötet. In den Städten Derbent und Machatschkala seien am Sonntagabend zwei orthodoxe Kirchen, eine Synagoge und ein Kontrollpunkt der Polizei angegriffen worden, berichtete die russische Nachrichtenagentur Ria Nowosti unter Berufung auf die nationale Antiterrorbehörde. Vertreter der jüdischen Gemeinde sprachen von Angriffen auf zwei Synagogen.

In Machatschkala, der größten Stadt Dagestans, tötete die Polizei vier Angreifer, wie die Behörden mitteilten. In Derbent seien zwei Bewaffnete getötet worden. Am Montagmorgen hatten die Behörden den nach einer Anschlagsserie verhängten Alarmzustand in der russischen Teilrepublik Dagestan im Nordkaukasus aufgehoben. "Weil die Gefahr für Leib und Leben der Bürger liquidiert ist, wurde in Übereinstimmung mit dem Gesetz "Über die Terrorbekämpfung" die Entscheidung getroffen, den Antiterroreinsatz zu beenden," heißt es in einer Erklärung des nationalen Antiterrorkomitees.

Dem Innenministerium in Dagestan zufolge wurden bei den Einsätzen in Derbent und Machatschkala mindestens 19 Menschen getötet, darunter neben einem Priester auch 15 Polizisten. Die russische Nationalgarde teilte mit, eines ihrer Mitglieder sei in Derbent getötet worden.

Erzbischof soll "brutal ermordet" worden sein

Der Antiterror-Behörde zufolge wurde zudem ein orthodoxer Priester getötet. Die russische orthodoxe Kirche teilte mit, Erzbischof Nikolai Kotelnikow sei in Derbent "brutal ermordet" worden.

In beiden Städten gab es auch Angriffe auf Synagogen. "Die Synagoge in Derbent brennt", schrieb der Vorsitzende der Föderation der Jüdischen Gemeinden Russlands, Borutsch Gorin, im Onlinedienst Telegram. Der Brand konnte erst nach Stunden gelöscht werden. "Die Synagoge in Machatschkala wurde ebenfalls in Brand gesetzt und ist abgebrannt", fügte er hinzu.

Angriffe mit Molotowcocktails

Dem Jüdischen Kongress in Russland zufolge ereignete sich der Angriff auf die Synagoge in Derbent 40 Minuten vor dem Abendgebet. Die Bewaffneten hätten auf Sicherheitskräfte gefeuert und Molotow-Cocktails in die Synagoge geworfen. Der Angriff in Machatschkala sei ähnlich abgelaufen.

Zudem griffen laut Angaben des Innenministeriums in Sergokala, einem Dorf zwischen Machatschkala und Derbent, Bewaffnete ein Polizeifahrzeug an. Ein Polizist sei dabei verletzt worden.

"Islamischer Staat" bekannte sich zu Anschlag im März

Die mehrheitlich muslimische Region Dagestan liegt an der Grenze zu Georgien und Aserbaidschan. Dagestans Gouverneur Sergej Melikow bezeichnete die Angriffe als Versuch, die Gesellschaft zu "destabilisieren". Der Patriarch der russisch-orthodoxen Kirche, Kirill, sagte, der "Feind" wolle den "interreligiösen Frieden" in Russland zerstören und "Samen des Hasses" säen.

Über die genauen Hintergründe der Anschläge gibt es noch keine Information, auch wenn Melikow erklärte, sie seien aus dem Ausland gesteuert. Einzelne Politiker in Dagestan und in Moskau haben bereits der von Russland angegriffenen Ukraine die Schuld zugeschoben. Drei der Attentäter sind dabei nach Medieninformationen Söhne und Neffen eines hochgestellten Beamten in der Region. Der Mann wurde in der Nacht bereits verhört. Wegen der Anschlagsserie wurde in Dagestan eine dreitägige Trauer verhängt.

Im April waren in der Kaukasusrepublik Dagestan vier Menschen im Zusammenhang mit dem tödlichen Anschlag auf die Crocus City Hall in einem Vorort von Moskau festgenommen worden. Sie sollen nach Angaben des russischen Geheimdienstes FSB Geld und Waffen für die Attacke geliefert haben. Bei dem Anschlag auf die Halle waren im März mehr als 140 Menschen getötet worden. Zu der Tat bekannte sich die Terrormiliz "Islamischer Staat"(IS).

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen AFP und dpa
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