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Jahn-Sportpark: Abriss von Traditionsarena wegen Haussperling gestoppt


Ungewöhnliche Situation in Prenzlauer Berg
Wegen Haussperling: Abriss von Traditionsarena gestoppt

Von t-online, ak

04.11.2024 - 22:42 UhrLesedauer: 2 Min.
urn:newsml:dpa.com:20090101:241008-911-013174Vergrößern des BildesBagger in Aktion: Im Oktober wurde mit dem Abriss des Jahn-Sportsparks begonnen. (Quelle: Jens Kalaene)

Die Bagger am Berliner Jahn-Sportpark rollen nicht mehr. Der Abriss ist vorerst gestoppt. Der Grund: brütende Sperlinge.

Der Abriss des Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportparks in Berlin ist vorerst gestoppt worden. Das Berliner Verwaltungsgericht hat einem Eilantrag eines Naturschutzvereins stattgegeben, wie aus einer Pressemitteilung hervorgeht. Auch der RBB berichtete. Der Antrag basierte auf dem Schutz von Spatzen, die im Stadion brüten.

Das Gericht erklärte: "Dem Land Berlin wird vorläufig untersagt, Abrissarbeiten an bestimmten Bestandsgebäuden des Stadiongeländes im Jahn-Sportpark vorzunehmen, an denen sich Brutstätten des Haussperlings befinden." Betroffen sind das östliche Tribünengebäude, die westliche Gegentribüne sowie mehrere Sanitär- und Trafogebäude.

Berliner Senatsverwaltung plant umfassende Neugestaltung

Das Gericht äußerte zudem Zweifel daran, dass geplante Ausgleichsmaßnahmen ausreichend seien: "Es bestehen erhebliche Zweifel daran, dass der Verlust von insgesamt 94 Brutstätten durch die als vorgezogene Ausgleichsmaßnahme vorgesehenen Sperlingshäuser ausreichend kompensiert werden könne." Das Verbot gilt vorerst bis zum 28. Februar 2025.

Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen plant eine umfassende Umgestaltung des Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportparks im Stadtteil Prenzlauer Berg. Neben dem Neubau des Stadions sollen zusätzliche Sportstätten wie Fußball-, Beachvolleyball- und Tennisplätze sowie eine Multisporthalle und ein Begegnungszentrum entstehen.

Das Projekt wird aus verschiedenen Gründen kritisiert. Alleine der Abriss und Neubau des Stadions sollen mittlerweile 182 Millionen Euro kosten und damit gut doppelt so viel wie anfangs geplant. Die Bürgerinitiative Jahn-Sportpark sammelte in einer Petition über 14.000 Unterschriften, um die Maßnahmen zu verhindern. Aus ihrer Sicht seien ein Abriss und Neubau des Jahnstadions weder nötig noch finanziell nachhaltig.

Der Jahn-Sportpark ist eine der historisch wichtigsten Sportstätten der Leichtathletik-Geschichte. Uwe John warf 1984 im Berliner Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark als bislang einziger Mann den Speer über die 100-Meter-Marke. Die Damen liefen am Ort des ehemaligen preußischen Exerzierplatzes gleich dreimal Weltrekord über 100 Meter.

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